Bochum. Die Sicherheitsvorkehrungen bei Veranstaltungen werden weiter verstärkt. Beim Maiabendfest blockieren Container die Zufahrt auf den Boulevard.
- Die Sicherheitsvorkehrungen bei Großveranstaltungen werden in Bochum weiter verstärkt
- Beim Maiabendfest blockieren Container und Lieferwagen die Zufahrten auf den Boulevard
- Auf die Polizei warten am verlängerten Wochenende weitere Herausforderungen
Nach den jüngsten Terroranschlägen haben Stadt und Polizei ihre Sicherheitskonzepte für Großveranstaltungen massiv verstärkt. Die Ergebnisse sind beim Maiabendfest zu sehen. Die komplette Fußgängerzone ist blockiert. Quergestellte Container und Lieferwagen sollen verhindern, dass Lastwagen und Pkw in die Menschenmengen gesteuert werden. Ein Anblick, an den sich Fest-Besucher gewöhnen müssen.
„Lösungen am laufenden Band“ verheißt die Werbung auf den acht Meter langen Containern eines Altenbochumer Entsorgungsbetriebs. Ein Einsatz als Anti-Terror-Barrikade ist damit wohl nicht gemeint. Und doch sind es die mächtigen Stahlbehälter, die das Maiabendfest an den Einfahrten zum Boulevard vor Anschlägen schützen sollen. „Sie sind eine Auflage der Stadt“, sagt Organisator Christian Schonefeld. Ebenso wie die Lieferfahrzeuge einer Mietwagenfirma, die die Zufahrtsstraßen versperren.
„Die Kosten steigen deutlich. Aber Sicherheit geht vor.“
Bislang waren die Maischützen mit Ordnern und Absperrbaken ausgekommen. Das ist vorbei seit Nizza, Berlin, Stockholm. Stadt, Polizei und Rettungsdienste machen den Veranstaltern deutlich höhere Auflagen. „Die gilt es zu erfüllen, auch wenn die Kosten dadurch steigen“, weiß Christian Schonefeld. Aber: „Sicherheit geht vor.“
Und das nicht nur in der City. Wie Polizeisprecher Jens Artschwager bestätigt, werden der Harpener Hellweg und die Castroper Straße beim heutigen Festumzug der Maischützen erstmals komplett gesperrt. Bisher konnte der Gegenverkehr passieren. Ein für die Ordnungshüter offenbar zu großes Risiko. Die Autofahrer müssen sich deshalb am Vor- und Nachmittag auf längere Wartezeiten einrichten.
Demo am Sonntag am Bahnhof
Derweil steht die Polizei am verlängerten Wochenende vor weiteren Herausforderungen. Linke Gruppierungen rufen am morgigen Sonntag um 19 Uhr zu einer „Revolutionären Vorabenddemo“ auf. Es gelte, sich „entschieden gegen das Schweinesystem zu stellen“. Gleichzeitig steigt die Saisoneröffnung „Stühle raus“ im Bermuda-Dreieck. Anders als im Vorjahr rechnet die Polizei aber nicht mit Krawallen. Grund: Gleichzeitig sei ein Aufmarsch von Neonazis in Dortmund angekündigt. Die linke Szene werde sich deshalb in der Nachbarstadt konzentrieren. Der Kindertag beim Maiabendfest ist zu diesem Zeitpunkt schon beendet.
„Selbstverständlich werden wir aber trotzdem für alles gewappnet sein“, kündigt die Polizei an – auch am Montag, 1. Mai, wenn mehrere tausend Teilnehmer zur Maikundgebung des DGB am Rathaus erwartet werden. Ganz in der Nähe der Container, die noch bis Sonntag die Maifest-Besucher schützen sollen.
>>> Verbote und Sperrungen bei Festivals
Verschärfte Sicherheitsauflagen gelten auch für die bevorstehenden Festivals in Bochum.
Beim Paluma-Festival am 20. Mai im Westpark greift u.a. ein Taschen-Verbot. Mehr als 80 Ordner werden im Einsatz sein. Bei Bochum Total (6. bis 9. Juli) soll erstmals das Parkhaus P1 am Husemannplatz gesperrt werden, um Rettungswege nicht zu blockieren.