Bochum. . Nach fast zehnjähriger Planung wird der erste Spatenstich für die sozialtherapeutische Anstalt für Sex- und Gewalttäter in Bochum gesetzt.

Eines der langwierigsten Bauprojekte in Bochum wird nun endlich in die Realität umgesetzt. Am nächsten Donnerstag (2.) wird der erste Spatenstich für die „sozialtherapeutische Anstalt“ (SothA) für Sexual- und Gewalttäter neben der JVA gesetzt. Ende 2019 oder Anfang 2020 soll alles fertig sein – mehr als zehn Jahre nach Beginn der Planung

Der Beschluss für den Neubau stammt noch aus der Zeit der schwarz-gelben Landesregierung mit Roswitha Müller-Piepenkötter als Justizministerin. Die SothA soll die gleichartige Einrichtung in Gelsenkirchen ersetzen, die marode ist. 80 Strafgefangene werden dort untergebracht werden. Die Kosten beziffert der Bauherr, der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) Münster, auf knapp 75 Millionen Euro.

Viele Probleme bei der Planung

Das Projekt war von Anfang emotional aufgeladen und von Problemen überschattet. Um Platz für den Neubau zu schaffen, wurden bereits 2011 zwölf Häuser mit 68 Wohnungen für Vollzugsbeamte abgerissen. Sie mussten umziehen. Erst über sechs Jahre später rücken nun die Bagger an. Zuletzt hatte eine Vergabebeschwerde das Projekt lahmgelegt. Der Neubau soll eine gemeinsame Pforte mit der JVA haben.

In der SothA sollen schuldfähige Strafgefangene, die wegen Sexual- und Gewalttaten einsitzen und therapiewillig sind, auf „ein Leben in sozialer Verantwortung“ vorbereitet werden, wie die Justiz erklärt.