Goldhamme. Neun Wiesen für Vierbeiner gibt es in der Stadt, die neueste befindet sich an der Bayernstraße. Es gibt feste Regeln – und genaue Öffnungszeiten.

Dreimal am Tag führt Rudolf Krause seinen Mischlingshund Mischa an der Leine spazieren, und meistens marschieren die beiden durch den kleinen Grünzug im Schatten des Donezkrings. „Frei laufen lassen kann ich den Hund hier natürlich nicht“, meint er, „dafür ist Mischa einfach ein zu aufgewecktes Kerlchen.“ Da ist die eingezäunte Hundewiese, die die Stadt nahe der Wattenscheider Straße eingerichtet hat, für Hund und Herrchen also eine willkommene Adresse. „Mittlerweile sind wir fast täglich hier“, sagt Krause.

Das Goldhammer Areal für lauffreudige Vierbeiner ist eine von neun Hundewiesen im ganzen Stadtgebiet – und sie kann ohne Übertreibung als jene mit der besten Verkehrsanbindung bezeichnet werden. Am Ende des Spazierwegs an der Wattenscheider Straße / Bayernstraße gelegen, hat man hier die Auffahrt zur A40 ebenso im Blick wie die Zufahrt zur 448.

Eröffnet wurde die Wiese im Zuge der Neugestaltung der Goldhammer Grünanlage Mitte 2016. Doch macht die sie überhaupt Sinn? Eine WAZ-Leserin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, bezweifelt den Nutzwert der abgezäunten Ecke. „Sicherlich ist dies eine wohlgemeinte Einrichtung, denn es leben im Stadtteil sehr viele Hunde mit ihren Herrchen und Frauchen“, schreibt sie in einer Mail an die Redaktion. „Allerdings fällt mir auf, dass das Areal kaum genutzt wird.“

Dies kann Rudolf Krause, dessen Vierbeiner gerade wie entfesselt über die Wiese tobt, nicht bestätigen. „Manchmal sind wir alleine hier, gerade bei schlechtem Wetter“, gibt er zu. Doch er habe am Rande des Zauns auch schon einige Kontakte zu anderen Hundehaltern geknüpft. „Man kommt mit Hund schneller ins Gespräch.“

Was wohl nicht jeder weiß: Auch auf einer Hundewiese gibt’s feste Öffnungszeiten. Darauf weist ein Schild am Eingang hin. In Goldhamme darf die Wiese werktags von 7 bis 20 Uhr (sonntags ab 9 Uhr) benutzt werden. „Dies dient der Vorbeugung von Ruhestörungen“, erklärt Stadtsprecherin Katrin Müller. Die Tore würden zwar nicht täglich auf- und abgeschlossen. „Aber erfahrungsgemäß haben Anwohner sowie auch Hundebesitzer ein Auge darauf, dass die Öffnungszeiten eingehalten werden.“ So richtig einleuchten mag das der WAZ-Leserin nicht: „Ich amüsiere mich darüber, weil doch schon morgens ab 3 Uhr die Straßenbahn dort vorbeidonnert.“

Derweil achtet Hundehalter Krause relativ genau darauf, hinter seinem Vierbeiner wieder sauber zu machen. „35 Euro Verwarngeld kostet das Hinterlassen von Hundekot“, weiß er, „aber hier auf der Hundewiese hält sich da nicht jeder dran.“ Die Stadt weist darauf hin, dass es sich bei Hundewiesen um Rasenflächen wie in Grün- und Parkanlagen handele. „Sie werden regelmäßig von uns gemäht“, sagt Katrin Müller. So sauber wie die Grünflächen angeboten werden, sollten sie von den Nutzern auch hinterlassen werden: „notfalls mit freundlichem Nachdruck.“