Bochum. . Eine Liebe fürs Leben: Das Lindener Ehepaar Schmidt ist seit 60 Jahren verheiratet. Der WAZ erzählte das Paar, wie dieses Glück gelingen kann.
- Eine Liebe fürs Leben: Das Lindener Ehepaar Schmidt ist seit 60 Jahren verheiratet
- „Wir sind von Anfang an glückliche und zufriedene Menschen gewesen“, sagen die Eheleute
- Ihr Rezept für eine glückliche Ehe: Respekt und ein harmonisches Familienleben
„Es gab damals ja kaum Männer“, sagt Siglinde Schmidt, lächelt ihren Liebsten an und beeilt sich zu versichern: „Aber natürlich war er mehr als ein Notnagel!“ Er, das ist Manfred Schmidt. Beide sind ein Glücksfall. Er für sie. Sie für ihn. An diesem Donnerstag feiern die Eheleute ihren 60. Hochzeitstag.
Eine Liebe, die für immer hält. Mann und Frau, die in guten wie in schlechten Zeiten einander beistehen, vertrauen, ihr Glück zu schätzen wissen: Die Schmidts l(i)eben es den jüngeren Generationen vor.
Drei Töchter kommen zur Welt
In der Evangelischen Jugendarbeit lernen sie sich Anfang der 50er Jahre kennen. Manfred engagiert sich in Wattenscheid beim CVJM, Siglinde bei den Pfadfindern in Wiemelhausen. Am 26. Oktober 1957 läuten in Petri die Hochzeitsglocken. Auch beruflich ist sich das Ehepaar ganz nahe, fest im Glauben verankert, der ihnen – so sagen sie – bis heute Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Beide arbeiten als Religionslehrer. Alsbald absolviert Manfred auf dem zweiten Bildungsweg ein Theologiestudium.
„Alle Jahre wieder kam der Klapperstorch“, erzählt der stolze Vater von der Geburt der drei Töchter Barbara, Sabine und Margarete zwischen 1961 und 1963. Die Familie ist komplett. Gut zehn Jahre später findet sie in Linden eine dauerhafte Heimat. Manfred Schmidt wird Pastor der Evangelischen Gemeinde. Mit seiner Frau („Ich habe das Geld bekommen, sie hat die Arbeit getan“) macht er sich daran, ein Lebenswerk zu schaffen.
Ein neues Gemeindehaus wird errichtet, ein Jugendtreff eingerichtet. Altengerechte Wohnungen, ein Pflegeheim, ein Krankenhaus mit geriatrischem Schwerpunkt, eine Altenpflegeschule und ambulante Dienste: All dies entstand in Linden, räumlich eng miteinander verbunden.
Wichtiges Engagement in Donezk
Auch nach seiner Pensionierung 1992 setzt Manfred Schmidt mit seiner Siglinde das gemeinnützige Wirken fort. In der ukrainischen Partnerstadt Donezk ist er einer der wichtigsten Protagonisten beim Bau des „Bochumer Hauses“ für die Arbeit der dortigen Gemeinde.
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Trotz, nein: gerade wegen des Bürgerkrieges fühlen sich die Schmidts den Menschen in Donezk und dem Freundeskreis Bochum-Donezk bis heute tief verbunden. Überhaupt ist ihre Freizeit engmaschig ausgefüllt. Reisen, vor allem ins Erzgebirge, waren und sind eine große Leidenschaft. An jedem ersten Freitag im Monat gestalten die ausgewiesenen Bach-Liebhaber und -Kenner seit fünf Jahren ein „Bach-Frühstück“.
Auch bei Niederlagen füreinander da
„Es ist für uns ein großes Glück, einen so langen Weg gemeinsam gehen zu dürfen. Wir sind von Anfang an glückliche und zufriedene Menschen und auch bei Niederlagen immer füreinander da gewesen“, blicken Manfred (85) und Siglinde (89) Schmidt auf über sechs bewegte und bewegende Jahrzehnte zurück.
Nicht nur als Ehepaar, sondern auch als Eltern und inzwischen sechsfache Großeltern haben die Lindener offenbar vieles richtig gemacht. „Mama und Papa waren immer für uns da“, bedanken sich die drei Töchter „BaSaMa“, die engen Kontakt zu ihren Eltern pflegen. „Umgekehrt aber auch!“, geben die Schmidts das Kompliment zurück.
Rat an Enkelin: „Lebt so wie wir“
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Derzeit ist die Familie im Fest-Modus. Am Donnerstag wird die Diamantene Hochzeit im Lindener Seniorenheim mit Andacht und Leckereien in „Gabi’s Café“ gefeiert. Am 8. November heiratet Sabines Tochter Anastasia. Was Oma und Opa der Enkelin raten? „Respektiert euch, nehmt euch so an wie ihr seid, auch mit allen Macken.“ Kurzum: „Lebt so wie wir!“
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