Laer. . Politik segnet Entwicklungskonzept für Laer und den östlichen Bereich der ehemaligen Opel-Fläche ab. Verwaltung kann nun Fördermittel beantragen.
- Politik gibt grünes Licht für den Stadtumbau in Laer und legt das Plangebiet fest
- Nun kann die Stadtverwaltung damit beginnen, Fördermittel zu beantragen
- Insgesamt 47,7 Millionen Euro sollen bis 2024 in das Stadtumbaugebiet fließen
Die Politik ist sich über alle Gremien hinweg einig und hat grünes Licht gegeben für den Stadtumbau in Laer. 47,745 Millionen Euro sollen bis 2024 in den Stadtteil, vor allem aber auf den östlichen Bereich der ehemaligen Fläche von Opel-Werk I, inzwischen Mark 51/7 genannt, fließen. Mit diesem politischen Beschluss kann die Stadtverwaltung nun damit beginnen, Fördermittel beim Land zu beantragen.
Zuvor muss das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (Isek) eingereicht werden. Dafür wurde auf politischer Ebene nun auch das Stadtumbaugebiet abgegrenzt und mit dem Namen „Laer/Mark 51/7 – Wohnen und Arbeiten in der Nachbarschaft“ versehen. Es umfasst fast den gesamten Stadtteil Laer bis hin zum Berufskolleg des Ev. Johanneswerks an der Dannenbaumstraße und den östlichen Streifen von Mark 51/7 entlang der Wittener Straße, wo sich überwiegend die Ruhr-Universität niederlassen wird.
Ungleiche Verteilung der Mittel
Vorrangiges Ziel der Stadtplaner ist es, eine optimale Verbindung zwischen Mark 51/7 und dem Stadtteil herzustellen. „Dort besteht der eigentliche Investitionsbedarf“, sagt Falko Kupsch, bei der Stadt für Rahmenplanung und Stadterneuerung zuständig. Das erkläre auch die ungleiche Verteilung der Fördermittel aus dem Programm Stadtumbau NRW. Mit 25 Millionen Euro ist das meiste Geld für diesen Bereich vorgesehen. Erste Mittel für Mark 51/7, wo die Flächen baureif gemacht und vier Straßen gebaut werden müssen, sind bereits geflossen, damit es losgehen kann. „Da hat das Land eine Ausnahme gemacht“, sagt Kupsch.
Ansonsten sei mit den ersten Stadtumbau-Maßnahmen Ende des Jahres bzw. Anfang 2018 zu rechnen. Jedes Jahr werde der Politik ein Sachstandsbericht und jede einzelne Maßnahme der Bezirksvertretung Ost zur Beschlussfassung vorgelegt, erläutert Kupsch.
In Laer selbst sollen das Nahversorgungszentrum und die Grünverbindungen im Stadtteil attraktiver gemacht werden. Eigentümer sollen über ein Hof- und Fassadenprogramm an Zuschüsse für Hausverschönerungen kommen können. Und ein Verfügungsfonds für Bürgerprojekte soll eingerichtet werden.
Zwei Bewerber für soziales Zentrum
Vielen Laer’schen liegt besonders eine Begegnungsstätte als soziales Zentrum im Stadtteil am Herzen. Dies war eines der Ergebnisse der Projektmesse im Mai, zu der auch zahlreiche Bürger erschienen. Aktuell sind zwei mögliche Standorte für ein soziales Zentrum im Gespräch: Das evangelische Gemeindehaus und die entweihte Fronleichnam-Kirche, der die Caritas wieder Leben einhauchen will. Beide Seiten sind stark interessiert. „Entschieden ist aber noch nichts“, sagt Falko Kupsch. Im nächsten Jahr werde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, dann werde mit beiden möglichen Partnern ausgelotet, was machbar ist. 2,5 Millionen Euro stehen für das soziale Zentrum bereit. Über den Standort entscheidet die Stadt.
>>>Ausschreibung für Stadtteilmanagement
Ein nächster Schritt im Zuge des Stadtumbaus wird sein, ein Stadtteilmanagement auszuwählen. Die Ausschreibung werden derzeit vorbereitet.
Bei den Gesamtkosten von 47,745 Millionen Euro geht die Stadt von knapp 19 Millionen Euro privater Investitionen aus. Vom Rest werden 22,7 Millionen Euro vom Land gefördert. Die Stadt trägt einen Eigenanteil von 4,3 Millionen Euro.