Bochum. . Ein 36-jähriger Syrer aus Bochum soll syrische Flüchtlinge betrogen haben. Es geht um die Vermittlung von Wohnungen. Jetzt steht er vor Gericht.
Ein 36-jähriger Syrer aus Bochum soll die Notlage von syrischen Flüchtlingen ausgenutzt haben, um sich zu bereichern. Seit Donnerstag wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor dem Amtsgericht vor, vier Geflüchtete betrogen zu haben. Er soll ihnen jeweils eine Wohnung – etwa an der Kohlenstraße – versprochen und dafür eine Vermittlungsprovision kassiert haben. Mal 200 Euro, mal 500 Euro, mal 900 Euro. Tatsächlich sei aber nie eine Wohnung vermittelt worden – und der Angeklagte mit dem Geld abgetaucht.
Die Vorfälle ereigneten sich im Herbst 2015, als immer mehr Flüchtlinge kamen. Der einschlägig vorbestrafte Angeklagte soll die Flüchtlinge gezielt angesprochen und seine vermeintliche Hilfe angeboten haben. Einmal sei sogar eine Wohnungsschlüsselübergabe am Hauptbahnhof vereinbart worden, aber der Angeklagte sei nicht erschienen.
Flüchtlinge zeigten den vorbestraften Bochumer an
Er ist einschlägig vorbestraft. Die aktuellen Vorwürfe weist er aber mit wortreichem Temperament zurück. In zwei Fällen habe er sich das Geld nur geliehen, in einem gar kein Geld erhalten – und im vierten Fall sei die Wohnungsvermittlung ohne sein Verschulden gescheitert. Die betroffenen Flüchtlinge sehen das anders, sie zeigten ihren Landsmann an.
Mit Zeugen beginnt der Prozess am 9. November nochmal von vorn – dann im neuen Justiz-Zentrum am Ostring.