Goldhamme. . Die Normannenstraße wird für 1,2 Millionen Euro nach den Wünschen der Anwohner umgestaltet. Die Maßnahme ist Teil des Stadtumbaus Westend.

Eine weitere große Maßnahme im Stadtumbau Westend hat mit der Umgestaltung der Normannenstraße begonnen. Auf 340 Metern wird sie den Charakter einer Stadtteilachse erhalten. Die Details legte das Grünflächenamt nach den Vorschlägen der Anwohner in Bürgerversammlungen fest.

Bezirksbürgermeisterin Gabi Spork (SPD) erinnert sich an die letzte Runde: „Es gab massiv widersprüchliche Wünsche. Die einen wollten Parkplätze direkt vor ihrer Haustür, andere mehr Aufenthaltsqualität, eine dritte Gruppe drängte auf eine Hundewiese.“

Bürgerinitiative Goldhamme hat sich durchgesetzt

Durchgesetzt hat sich die „Bürgerinitiative Goldhamme“, der die großen Haselbäume zu viel Schatten warfen und die mehr Stellplätze verlangten. Auch Bänke zum Verweilen lehnte sie ab aus Angst vor Trinkergruppen, die sich dort treffen könnten. Das verblüffte dann zunächst auch den Bezirk Mitte, der vor einer Entscheidung noch einen Ortstermin einschob, sich dem Bürgerwillen aber fügte. Einig waren sich alle Anwohner darin, dass die vermüllten Hochbeete verschwinden sollen.

Landschaftsarchitektin Friederike Marwede mit dem Plan für den Umbau der Normannenstraße zur Stadtteilachse,
Landschaftsarchitektin Friederike Marwede mit dem Plan für den Umbau der Normannenstraße zur Stadtteilachse, © Gero Helm

Die Landschaftsarchitektin Friederike Marwede setzte die Schwerpunkte dann so um, dass zwar – inklusive Goldhammer Straße – insgesamt 61 große Bäume gefällt, aber kleinere nachgepflanzt werden, so dass sich die Zahl nicht verringert. Auf der Fläche des alten Spielplatzes entstehen zusätzliche Parkplätze, am Straßenrand kommen aber einige weg.

Birgit Schwarte vom Grünflächenamt: „An der St.-Anna-Kirche schaffen wir einen kleinen Begegnungspunkt mit Sitzgelegenheiten, einem Spielgerät für Kinder und umrunden ihn mit Zierkirschen.“ Die neuen Bäume – Säuleneichen, Hopfenbuche und Kirsche – bekommen Sinkkästen mit viel Substrat, so dass das Regenwasser nicht in den Kanal eingespeist wird. Die Umgestaltung zur Stadtteilachse soll im März nächsten Jahres abgeschlossen sein. Dann hat sie durchgängig neue Gehwege. Der verkehrsberuhigte Bereich („Spielstraße“) wird mit einem roten Pflaster hervorgehoben.

Kindgerechte Elemente: farbige Poller, bunte Randsteine

Weitere Maßnahmen des Grünflächenamtes betreffen die Goldhammer- und die Cramerstraße. Bauleiterin Birgit Schwarte: „Auch diese Wohnstraßen wollen wir nach dem Vorbild der Normannenstraße verändern. Die Hochbeete werden entfernt, Bäume mit großen Kronen gefällt und solche mit kleineren nachgepflanzt.“ Da die Goldhammer Straße sowohl Kita- als auch Schulweg ist, hat Landschaftsarchitektin Marwede kindgerechte Elemente vorgesehen wie farbige Poller und bunte Randsteine, auf denen die Kinder auch spielen können.

Der Stadtumbau Westend wurde für Goldhamme bis Ende 2019 verlängert, weil es weiterhin Defizite gab, während Stahlhausen und Griesenbruch sowohl städtebaulich als auch sozial profitieren konnten. Aber die Planer beklagen auch, dass es in Goldhamme ungleich schwerer sei, Bürger zu aktivieren. Gut 8 Millionen Euro werden in den Stadtumbau Goldhamme investiert, die Förderung liegt bei 6,5 Millionen Euro.