Bochum. . Der Verein „Suchhundeinsatz“ hilft bei der Suche nach verschwundenen Haustieren. Eine Bochumerin bekam auf diese Weise ihren Hund zurück.
- Mit speziell ausgebildeten Hunden hilft ein Verein bei der Suche nach entlaufenen Haustieren
- Die Hunde können fast alle Tierarten aufspüren – ob Kaninchen, Katze oder Schildkröte
- Eine Bochumerin fand mit dieser Unterstützung ihren verschwundenen Hund wieder
Verzweifelt suchte Sigrid Kehnel aus Bochum vor einigen Wochen ihren Hund Rosi. Der Mischling hatte beim morgendlichen Spaziergang einen Hasen gesehen und war ihm schnurstracks hinterhergesprintet – in ein Gebüsch. Sigrid Kehnel rief ihm nach, doch der Hund blieb verschwunden.
„Ich bin an dem Tag extra nicht zur Arbeit gegangen, um Rosi wiederzufinden. Sie war an einer Schleppleine befestigt – da konnte sie sich verheddern und verletzen“, erzählt Kehnel. Sie rief also Polizei und Stadt an, kontaktierte das Tierregister „Tasso“ und bat Hundefreunde um Hilfe.
Den entscheidenden Tipp bekam sie dann aber von ihrer Arbeitskollegin: „Sie sagte, ich solle beim Verein Suchhundeinsatz anrufen, die könnten bestimmt helfen.“ Noch am selben Abend kam Vereinsleiterin Mandy van den Borg vorbei.
Ein bis zwei Fälle pro Woche
Mandy van den Borg hat eine spezielle Trainingsausbildung im „Suchhundezentrum K9“ absolviert. Ihr Australian Shepherd kann nicht nur Menschen wiederfinden, sondern ist auch auf „pettrailing“, die Suche nach Haustieren, abgerichtet. Mandy van den Borgs Team besteht aus sechs Mitgliedern mit ebenso vielen Hunden. Ihr Verein in Essen (www.suchhundeinsatz.de) kümmert sich im Schnitt um ein bis zwei Fälle pro Woche.
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Für die Suche brauchen die Hunde nur einen Geruchsträger mit starkem Eigengeruch, zum Beispiel ein Spielzeug oder ein Kissen des entlaufenen Tieres, um dann an der Stelle, an der das Tier verschwunden ist, eine Spur zu erschnüffeln. Dabei ist es fast egal, um welche Tierart es sich handelt. „Wir haben schon Kaninchen und sogar Schildkröten und Bartagamen gesucht“, sagt van den Borg.
Zu einem Einsatz bringt sie einen bis vier Hunde mit. Denn jeder kann höchstens eine Stunde suchen. „Nasenarbeit ist sehr anstrengend für die Hunde, sie heizen sich dabei auf“, erklärt die Trainerin. Während einer sucht, warten die anderen im Auto.
Sofortiger Erfolg ist selten
Erst wenn zwei Hunde die gleiche Spur anzeigen, wird diese weiterverfolgt. Ein sofortiger Erfolg ist selten: „Wir grenzen häufig nur das Gebiet ein, in dem das Tier sein könnte“, so van den Borg. „Danach geben wir dem Halter Tipps, wie er weiter verfahren soll. Er kann zum Beispiel Flyer in dem Gebiet aufhängen, da Hunde oft im Kreis um ihr Zuhause herumlaufen.“
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Zwei Tage lang haben Mandy van den Borg und Sigrid Kehnel nach Rosi gesucht. „Ich war völlig verzweifelt“, erinnert sich Kehnel. Doch dann verfolgte der Suchhund eine Spur bis zu einem Gebüsch. Und plötzlich ertönte Rosis Gebell. Sie hatte sich in einem Brombeerbusch verfangen. Nur 30 Meter von dem Ort entfernt, an dem Sigrid Kehnel sie zuletzt gesehen hatte.
>>> INFO: Wann kann ein Tuier gefunden werden?
Die Spur darf in der Regel nicht älter als fünf Tage sein, sonst können die Suchhunde nichts mehr wittern.
Bei Angsthunden ist die Suche wenig sinnvoll, da diese oft noch weiter weglaufen und sich womöglich in Gefahr begeben.
Perfekte Bedingungen für die Suche: mittlere Temperaturen.