Eine ausgebüxte Labrador-Hündin ist binnen weniger Stunden gleich zweimal ins Tierheim eingeliefert worden. Ein Tier-Drama mit Polizeieinsatz.

  • Eine Labrador-Hündin, die an der Ruhr weggelaufen war, ist binnen weniger Stunden zweimal ins Tierheim gebracht worden
  • Unbekannte sind dort eingebrochen und haben die Hündin aus einem Not-Zwinger herausgeholt
  • Die Halterin der Hündin muss jetzt mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruchs und Gewahrsamsbruchs rechnen

Wegen einer Labradorhündin hat sich ein Drama rund ums Tierheim abgespielt. Dort wurde in den Abendstunden des Sonntags eingebrochen – und das Tier aus einem Not-Zwinger mitgenommen. Wenige Stunden später landete die Hündin dort aber erneut in einer Box. Sogar die Polizei und dıe Feuerwehr rückten im Dunkeln an.

Am Sonntagnachmittag meldete eine Zeugin der Polizei, dass sie an der Ruhr, Höhe Kemnader-Brücke, eine herrenlose Hündin im Wasser entdeckt habe; sie war ihrer Halterin ausgebüxt. Die Tierrettung Essen e.V., die auch für Bochum zuständig ist, brachte die Labradorhündin ins Tierheim an der Kleinherbeder Straße. Zwischenzeitlich wurde zwar die Halterin ermittelt, aber die Tierretter händigten ihr die Hündin nicht aus, weil sie sich nicht als Eigentümerin ausweisen konnte. Das wollte die Frau am Sonntagabend direkt am Tierheim nachholen. Um 20.35 Uhr rief sie von dort die Tierrettung an, um ihren Hund wieder mit nach Hause zu nehmen. Als die Tierretter dort aber kurz darauf eintrafen, war keine Frau mehr vor Ort. Dafür war der Not-Zwinger aufgebrochen – und die Hündin weg.

Die Tierretter riefen sofort die Polizei. Auch die Feuerwehr eilte herbei, um das Gelände auszuleuchten. Schließlich war unklar, ob sich der oder die Täter noch auf dem dunklen Gelände versteckten und ob weitere Hunde fehlten. Wie sich dann zeigte, war nur diese eine Hündin verschwunden und kein Mensch mehr da. Der oder die Täter mussten zuvor einen zwei Meter hohen Zaun überwunden haben – und mit dem 25 Kilo schweren Tier wieder zurückgeklettert sein. Noch in der Nacht fuhr die Polizei zu der Halterin der Hündin - ihre Adresse hatte sie der Tierrettung selbst mitgeteilt – und nahm ihr das Tier mit der Tierrettung wieder ab. Erneut wurde es ins Heim gebracht. Laut Polizei erklärte die Frau allerdings, nicht selbst in die Not-Box eingebrochen zu sein. Täternamen nannte sie freilich nicht.

Am Montagmittag konnte sie ihren Liebling dann aber doch wieder zurück nach Hause holen. „Es gab keine tierschutzrelevanten Gegenargumente“, sagte eine Tierpflegerin des Tierheims zur WAZ. „Die Hündin war gut gepflegt und gut ernährt.“ Auch psychisch habe das Tier gesund gewirkt.

Vorbei ist das Drama jetzt aber noch nicht. Die Halterin, die tatsächlich rechtmäßige Eigentümerin ist, muss mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruchs und „Gewahrsamsbruchs“ rechnen.

So einen Fall hat die Tierpflegerin noch nie erlebt. Es gebe zwar immer wieder Leute, die sehr aggressiv würden, um ihr Tier zurückzuerhalten. Aber eingebrochen sei noch keiner.