Hattingen. . Das „Wildhier“-Festival am Kemnader See bot viel Abwechslung. Es ist der Nachfolger des Vogelfestivals.
Majestätisch kreist Weißkopfseeadler Eika über dem Kemnader Stausee. Eika ist mit über zwei Metern Spannweite der größte Vogel, der bei der Flugschau auf dem „Wildhier“-Festival an der Zeche Gibraltar zum Einsatz kommt. Fasziniert schauen die Besucher ihm und den anderen Vögeln beim Fliegen zu, erfahren zudem Wissenswertes über Gattung und Jagdverhalten. Und nicht nur das: „Wir beschäftigen uns hier mit allem, was mit Natur und Artenschutz zu tun hat“, sagt Thorsten Kestner, Chef der Vogelpflegestation Paasmühle, die das „Wildhier“-Festival organisiert hat.
Mit Adlern, Geiern und Falken sind die Greifvogelpfleger aus Hellenthal an das Nordufer des Kemnader Sees gekommen. „Kleine Hunde sollten lieber nicht in der ersten Reihe sitzen“, heißt es zu Beginn der Show. „Die Vögel schnappen gerne mal danach.“
Kopf einziehen bei der Greifvogel-Flugshow
Als der erste Adler losfliegt, sind alle ganz still. Das Tier soll von dem Arm des einen Pflegers zum Arm des anderen Pflegers fliegen, möglichst ohne Umwege. Schwarzmilan Lina fliegt dabei besonders nah an den Köpfen der Zuschauer vorbei. Der ein oder andere muss sich ducken. Und dann macht es sich der junge Greifvogel erstmal auf einem Ast, hoch oben in einem Baum, gemütlich, ehe er weiterfliegt und beobachtet das Geschehen am Boden.
Greifvögel haben ja bekanntlich besonders gute Augen: „Könnte ein Mensch aus 400 Metern Entfernung eine Tageszeitung lesen, hätte er Adleraugen“, heißt es in einem Infoblatt. Informationen wie diese gibt es an den zahlreiche Ständen auf dem Festivalgelände. Über Artenschutz, Uhu, Baumfalke und Waldkauz oder Erste Hilfe für Eichhörnchen etwa können sich die Besucher informieren.
„Wem die Theorie nicht ausreicht, der kann sich einem Spaziergang durch den Wald anschließen“, wirbt Kestner. Dort erläutert Experte Thomas Griesohn-Pflieger alles über die dort heimischen Vogelarten.