Bochum./Hamm. Davon hat Martin Wasko lange geträumt: Als Gewinner der WAZ-Pforten-Reihe unternahm er in einem Motorsegler einen Rundflug über das Ruhrgebiet.

  • Lange hat Martin Wasko davon geträumt, einen Flug in einem Motorsegler zu unternehmen
  • Dank der Sommeraktion „Die WAZ öffnet Pforten“ ging der Traum des Lesers nun in Erfüllung
  • Auf dem Flugplatz Hamm stieg der 54-Jährige mit Fotograf Hans Blossey in die Luft

„Take it with a smile“, steht auf der Kotztüte, die Pilot Hans Blossey sicherheitshalber bereithält. Schlechtwerden? Kommt für Martin Wasko gar nicht in die Tüte. Im Gegenteil. Von kleineren Turbulenzen abgesehen, hat sich der 54-Jährige selten so gut gefühlt wie an Bord des Motorseglers, in dem er über dem Ruhrgebiet kreist.

Zu Wochenbeginn öffnete die WAZ Pforten der besonderen Art: Himmelspforten. Hans Blossey, dessen Luftbilder seit vielen Jahren unsere Zeitung schmücken, beteiligte sich auch in diesem Jahr an der WAZ-Sommerserie. Der Rundflug in seiner 34 Jahre jungen Dimona H 36 zählte zu den gefragtesten Pforten-Terminen 2017.

Gewinner hat von so einem Flug lange geträumt

Umso glücklicher ist Martin Wasko, an einem strahlend schönen Morgen auf dem Flugplatz Hamm zu stehen. Ehefrau Michaelda (53) begleitet ihren Mann, der in sich zu ruhen scheint. Flugangst? Ach was! Viel zu lange hat der Augusta-Krankenpfleger davon geträumt, Fliegen pur zu erleben. Nicht im seelenlosen Passagierjet, sondern in einer der kleinen Maschinen, in denen die Freiheit wohl grenzenlos sein muss.

 Ehefrau Michaelda begleitete WAZ-Leser Martin Wasko auf den Flugplatz Hamm, wo Hans Blossey (rechts) mit seinem Motorsegler bereit stand.
Ehefrau Michaelda begleitete WAZ-Leser Martin Wasko auf den Flugplatz Hamm, wo Hans Blossey (rechts) mit seinem Motorsegler bereit stand. © Jürgen Stahl

Zuvor gibt’s Technik-Unterricht. 80 PS stark ist der VW-Boxermotor. „Hält 1000 Flugstunden“, sagt Hans Blossey. 170 km/h beträgt die Reisegeschwindigkeit. Durchschnittshöhe: 300 Meter. Aktuelles Flugwetter: ideal. Eindrücklich demonstriert Blossey, wie er die Flügel kippen kann: „von innen.“ „Von außen wär’ auch schlecht“, kontert Michaelda Wasko trocken.

Hans Blossey muss nochmal kurz „für kleine Piloten“. Dann wird’s ernst. Manfred Wasko, als Kraftsportler ein Kerl wie ein Baum, windet sich auf den Co-Piloten-Sitz. Kopfhörer auf, Propeller an, Kameras in Stellung gebracht: Binnen Sekunden entschwebt die weiß-orangefarbene Dimona in den wolkenlosen Himmel.

Stadion und Uni sind tolle Motive

70 Minuten später ist der Hammer zurück in Hamm. Glückselig ob des „einmaligen Erlebnisses“. Kamener Kreuz, BVB-Stadion, Phönixsee und zurück übers Münsterland: „Wunderbar bis herrlich“ sei der Flug gewesen, schwärmt Martin Wasko. „Kein Vergleich mit einem Urlaubsflieger.“

Auch Heimatkontakt hat Hans Blossey in seine Route eingebaut. Ruhrstadion, Ruhrpark oder die Uni von oben sind tolle Fotomotive. „Wir sind auch direkt über unser Haus an der Wanner Straße geflogen und haben Fotos mit dem Tele gemacht“, erzählt der WAZ-Leser. Seine Frau freut sich mit ihm. Home sweet home aus der Vogelperspektive. Wobei: Michaelda hätte sich „das nicht getraut“.

Es dauert ein Weilchen, bis Martin Wasko sich aus dem schmalen Sitz geschält und wieder festen Boden unter den Füßen hat. Den Brechbeutel hat er nicht gebraucht. „Take it with a smile“: Der WAZ-Gewinner wird das Lächeln in den nächsten Tagen wohl nicht mehr aus dem Gesicht bekommen.