Bochum. Nach der Verhaftung des Tatverdächtigen im Mordfall Rottstraße hat die Kripo seine Wohnung intensiv untersucht, um weitere Beweise zu finden.
- Nach der Festnahme eines Tatverdächtigen im Mordfall Rottstraße hat die Kripo dessen Wohnung intensiv durchsucht
- Die Ermittler prüfen, ob es dort Gegenstände aus der Tatwohnung oder andere belastende Spuren gab
- Das 78-jährige Opfer der Bluttat, das zunächst überlebt hatte, war bis zu seinem Tod nicht mehr vernehmungsfähig
Nach der Verhaftung eines der mutmaßlichen Mörder von der Rottstraße ist dessen Wohnung in Recklinghausen schon weitestgehend untersucht wurden. Es wurde Spuren jeglicher Art gesichert, die den 34-jährigen Tatverdächtigen weiter belasten könnten: Gibt es dort Gegenstände aus der Tatwohnung in Bochum, verdächtige Blutanhaftungen oder andere Hinweise auf eine Tatbeteiligung? Die Ergebnisse werden genau ausgewertet.
Sollte eine weiterer genetischer Fingerabdruck der Kripo verdächtig vorkommen, wird er erneut mit Täterprofilen abgeglichen, die in der zentrale DNA-Analyse-Datei (DAD) gespeichert sind, um den dringenden Tatverdacht gegen den Mann weiter zu erhärten oder einem weiteren Verdächtigen auf die Spur zu kommen. Die Kripo geht davon aus, dass es einen zweiten Täter gibt.
Überlebendes Opfer war nicht mehr vernehmungsfähig
Der 78-jährge Bewohner der Wohnung an der Rottstraße hatte den Raubüberfall zwar gut drei Wochen überlebt, war aber zu keinem Zeitpunkt mehr vernehmungsfähig, wie Staatsanwalt Michael Nogaj am 26. Juli der WAZ sagte. Er habe Erscheinungen von Demenz schon vor dem Verbrechen gehabt.
Die Täter hatten ihn gegen den Kopf geschlagen und ihm beide Augäpfel zerrissen, wodurch er sein Augenlicht verlor. Wie ergänzende Untersuchungen der Rechtsmedizin Münster ergaben, starb er an einem Herz- und Lungenleiden, nicht an den Verletzungen. Inwieweit die enormen psychischen Folgen der Tat Einfluss auf seinen Tod hatten, bleibt reine Spekulation. 20 Stunden lag er hilfslos neben der Leiche seiner Ehefrau (79).
Als Verteidiger des 34-jährigen Tatverdächtigen hat das Amtsgericht Sven Koch aus Witten bestellt. Über seinen Mandanten sagt er: „Er streitet den Vorwurf ab.“ Er hat übrigens keinerlei Ähnlichkeit mit dem Phantombild, das die Kripo Mitte April veröffentlicht hatte.