Ost. Roman Signer zu Gast in Langendreer, wo er auch eine neue Info-Tafel begutachtet. Schweizer Bildhauer macht zudem besonderen Ausflug.
Zu Langendreer und dem Platz am Amtshaus hat der Schweizer Bildhauer Roman Signer eine besondere Beziehung. „Diesen Platz“, sagt seine Frau Aleksandra Rogowiec, „hat Roman seit dem ersten Bochumer Bildhauersymposium immer im Herzen getragen.“ Denn dort steht die „Atmende Säule“, das erste Werk, das der Künstler für den öffentlichen Raum schuf. Jetzt war er auf Einladung des Museums wieder dort zu Gast.
Signer und seine Frau sind viel unterwegs. Als der Künstler im letzten Jahr am Emscher-Projekt teilnahm, waren sie auch kurz in Bochum vorbeigefahren. „Da war ich richtig erschrocken“, erinnert er sich. „Da war mitten im Sommer eine Blechkappe auf der Säule, und ich dachte: Da muss ich denen wohl mal einen Brief schreiben.“ Das Objekt bewegt sich üblicherweise, der silberne Schwimmer steigt in der schwarzen Säule hoch. Mit „Deckel“ allerdings ist die Skulptur funktions- und bewegungslos.
Dass seine Skulptur still stand, passte dem 81-Jährigen nicht. Aber neben der Blechkappe gab es zusätzlichen Gesprächsbedarf zum bereits vorbereiteten Anstrich, zum „Urban Gardening“ in unmittelbarer Nähe der Säule und zum weiteren Umgang mit der Skulptur, der Signer nach all den Jahren ebenso wie Sepp Hiekisch-Picard, der stellvertretende Leiter des Bochumer Museums, einen „sehr guten Zustand“ attestierte.
Seitens des Museums wurde nun versprochen, die Skulptur gut zu pflegen und ihre Funktion im Sommer sicherzustellen. Den Gärtnern wurde zugesagt, den aktuell bereits „beackerten“ Raum weiter pflegen zu dürfen. Weiteren Blumenbeeten erteilte Signer jedoch eine klare Absage. „Die Gestalt des Platzes in seiner jetzigen Form“, fasst Gastgeber Wolfgang Heinemann (SPD) von der Bezirksvertretung zusammen, „muss so erhalten bleiben.“
Rund drei Monate verbrachte Roman Signer damals beim ersten (und einzigen) Bochumer Bildhauersymposium in Bochum. Der Schweizer
erinnert sich auch gerne daran, dass er 1979 oft im Rathaus („immer mit Plänen unter dem Arm“) Paternoster gefahren sei. Als Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche (SPD) dann für Familie Signer einen Paternoster-Abstecher ins Rathaus möglich machte, musste die Heimreise länger warten als geplant.
In Kürze wird eine Info-Tafel neben der „Atmenden Säule“ am Carl-von-Ossietzky-Platz aufgestellt. Roman Signer nahm sie in Augenschein und entschied über die Platzierung: am Rand des Überweges.