Bochum. Die „Weine vor Freude“-Messe hat eine erfolgreiche Rückkehr in die Rotunde gefeiert. Über 3000 Besucher werden bis Sonntagabend erwartet.
- Die Messe „Weine vor Freude“ hat eine erfolgreiche Rückkehr in die Rotunde gefeiert
- Über 3000 Besucher verkosteten von Freitag bis Sonntag die Tropfen von 50 Winzern
- Erstmals ausgeschenkt wurden die neuen Weine der Messe-Macher: Caroline und Ewald
Schicht im Schacht: Mit dem Aus für die letzte noch aktive Zeche Prosper Haniel in Bottrop ist der Ruhrbergbau im nächsten Jahr Geschichte. Doch der Pütt lebt fort – und das in der Bier-Hochburg ausgerechnet beim Wein. „Caroline“ und „Ewald“ feierten am Wochenende bei der Messe „Weine vor Freude“ einen fulminanten Einstand.
Ein junges, trendiges Publikum für Wein zu begeistern, das Pallhuber & Söhne-Image von Riesling & Co. kräftig zu entstauben: Dieses Ziel haben sich Oliver Sopalla, Stefan Gerth und Holger Manzke mit ihrer Agentur „Go Between“ gesetzt. 2013 holten sie erstmals junge Winzer aus Rheinland-Pfalz, Rheinhessen und Frankreich nach Bochum.
Die jungen Wilden gehen oft andere Wege als ihre Eltern und Großeltern. Schaffen neue Marken, Strategien und Labels, die den guten alten Rebensaft als Szene-Getränk neu erfinden, neu inszenieren.
Einlassstopp am frühen Samstagabend
„Weine vor Glück“: Der Titel passte vom Start weg. Die Messe-Premiere in der Rotunde wurde ebenso ein Volltreffer wie die Nachfolger 2015 und 2016 im Jahrhunderthaus.
Von Freitag bis Sonntag ging’s für „Weine vor Freude“, wie der Treff inzwischen heißt, zurück zu den Wurzeln. In der wiedereröffneten Rotunde dürften den Veranstaltern tatsächlich die Tränen gekommen sein. An allen drei Tagen war die ehemalige Bahnhofshalle prächtig gefüllt. Am Samstag musste zeitweise sogar ein Einlassstopp ausgerufen werden. Über 3000 Besucher wurden bis Sonntagabend am Konrad-Adenauer-Platz erwartet.
„All you can drink“ für 15 Euro
Bei schweißtreibenden Temperaturen brauchte es Durchhalte- und Durchsetzungsvermögen, um zu den 50 Ständen zu gelangen. Für 15 Euro hieß es: All you can drink! Zwar schenkten die Winzer nur ein Fingerbreit des Rebensaftes aus. Zudem gab’s Brot und Wasser. Binnen zwei, drei Stunden reichte das aber für einen veritablen Schwips. Gut, dass draußen Schattenplätze und Street-Food-Trucks fürs Trink-Päuschen bereit standen.
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Die meist jungen Gäste lobten das Preis-Leistungs-Verhältnis. „Für das Geld gibt’s wohl nirgendwo so tollen Wein zu trinken“, schwärmt BWL-Studentin Leonie (24), die mit ihren Freundinnen gerade „auf der vierten Runde“ ist.
„Caroline“ und „Ewald“ sind neu im Sortiment
Besonders gut gemundet hat den Mädels „Caroline“ und „Ewald“: quasi ein Eigengewächs der Messe-Macher. 2015 hatten sie ihre ersten vier „Ruhrgebiets-Weine“ unter dem Namen „Glück auf Küwee“ präsentiert. Der Weiße und der Secco aus der Pfalz, der Rote und der Rosé aus Rheinhessen fanden so viele Käufer, „dass wir uns gedacht haben: Da geht noch mehr“.
In der Rotunde wurden „Caroline“ (ein Weißwein von der Nahe) und „Ewald“ (ein Roter von der Rhone) verkostet. Natürlich keine Revier-Erzeugnisse. Aber immerhin benannt nach zwei Revier-Zechen: Caroline in Konharpen und Ewald in Herten. „Wenn das mein verstorbener Großvater noch erlebt hätte. Der war 30 Jahre Bergmann – und tatsächlich ein großer Weinkenner“, grübelte Josefine (26). Vielleicht hätte Opa geweint vor Freude.
>> ROTUNDE-NEUSTART AB MITTWOCH
- Nach der Wein-Messe geht’s in der Rotunde am Mittwoch (14.) temperamentvoll weiter.
- Mit der legendären Yum-Yum-Party wird das Veranstaltungszentrum am KAP um 23 Uhr offiziell wiedereröffnet.
- Bis zum Monatsende folgt ein vielfältiges Kulturprogramm mit weiteren Partys, Konzerten und Kabarett (u.a. Frank Goosen). Wir berichten noch ausführlich.