Bochum. Anselm Weber freut sich auf seine letzte Bochumer Premiere am 20. Mai. An seiner neuen Wirkungsstätte Frankfurt hat er schon kräftig losgelegt.

  • Anselm Weber verlässt das Bochumer Schauspielhaus nach sieben Jahren als Intendant
  • Seine letzte Premiere gibt’s am 20. Mai mit Millers „Alle meine Söhne“ im Großen Haus
  • An seine neuen Wirkungsstätte Frankfurt nimmt er viele bewährte Bochumer Kräfte mit

Die Tage Anselm Webers sind gezählt, am Schauspielhaus bahnt sich mit Riesenschritten der Wechsel an: Der scheidende Intendant liefert mit Arthur Millers „Alle meine Söhne“ am 20. Mai eine letzte Premiere ab, und sagt dann leise Servus. Denn auch an seiner neuen Wirkungsstätte am Schauspiel Frankfurt hat er schon viel zu tun.

Besondere Inszenierungen im Gepäck

Dieser Tage stellte Weber den Spielplan 2017/18 und damit auch das opulente Programmheft für seine erste Saison in Goethes Geburtsstadt vor. Beim Durchblättern fällt dem aufmerksamen Bochumer Theatergänger ein nicht unerheblicher Bezug zum Schauspielhaus auf. Nicht nur, dass einst an der Königsallee tätige Akteure wie Claude de Demo, Christoph Pütthoff oder André Meyer zur Frankfurter Bühne zählen.

Auch viele bewunderte Schauspieler/innen der aktuellen Intendanz sind nun dort im Ensemble. Einige besondere Inszenierungen nimmt Weber ebenfalls mit von der Ruhr an den Main.

Viele alte Bekannte im Ensemble

So „Romeo und Julia“, die finster-aufwühlende Shakespeare-Auffrischung von Marius von Mayenburg, die nicht nur wegen Torsten Flassig und Sarah Grunert in den Titelrollen top besetzt ist. Auch „Die Verwandlung“, die geheimnisvoll-betörende Kafka-Aneignung von Jan-Christoph Gockel, in der Schauspieler und Puppen gemeinsam agieren, lebt in Frankfurt weiter. Ebenso Roger Vontobels starke „Rose Bernd“ mit Jana Schulz.

Szene aus „Romeo und Julia“ (Regie: Marius von Mayenburg) mit Torsten Flassig und Sarah Grunert.
Szene aus „Romeo und Julia“ (Regie: Marius von Mayenburg) mit Torsten Flassig und Sarah Grunert. © Thomas Aurin

Wer die drei genannten Aufführungen kennt, weiß auch schon, welche Schauspieler demnächst nicht mehr das Bochumer, sondern das Publikum in Frankfurt für sich einnehmen werden: Torsten Flassig und Sarah Grunert, wie erwähnt, dazu Michael Schütz, Matthias Redlhammer, Nils Kreutinger, Luana Velis und auch Katharina Linder. Friederike Becht, Xenia Snagowski und Jana Schulz werden in Frankfurt Gast-Status genießen.

Bochumer Spielplanvorstellung Ende der Woche

Auch Dramaturg Alexander Leiffheidt verlässt Bochum in Richtung Frankfurt. Das Motto der Spielzeit lautet „Wir“, Premiere feiert Anselm Weber am 28. September mit „Richard III.“, Regie Jan Bosse.

Wie es am Schauspielhaus weitergeht, erfährt die geneigte Bochumer Theater-Öffentlichkeit Ende der Woche. Am Freitag (12.) will Interims-Intendant Olaf Kröck sein Team und das Bochumer Programm für 2017/18 offiziell vorstellen.