Für etwa 900 Millionen Euro wird in Bochum gebuddelt und gebaut. Unter anderem entsteht ein Opel-Logistikzentrum in Langendreer.
Opel geht nicht so ganz. Das war die Botschaft des Automobilkonzerns, als er Ende 2014 seine Fahrzeugproduktion in Bochum eingestellt hat. 60 Millionen Euro wollte er in ein neues Warenersatzteilzentrum investieren.
Gut zwei Jahre später entsteht auf dem Fundament des ehemaligen Komponentenwerks II in Langendreer tatsächlich ein neues Warehouse, wie die bisherige GM-Tochter ihre riesige Ersatzteildrehscheibe für insgesamt 5500 Händler in Europa nennt.
Vor einigen Tagen rollte Opel den Teppich aus und feierte Richtfest auf seiner imposanten Baustelle. 441 Meter lang, 95.000 qm und damit knapp 13 Fußballfelder groß ist die Mega-Halle mit einem Lagervolumen von 126.000 Kubikmetern, in der künftig ein Großteil der insgesamt 700-köpfigen Bochumer Opel-Belegschaft arbeiten wird.
Autobauer von 2300 Zulieferern beliefert
Sie verschicken jährlich in Europa Ersatzteile mit einem Gewicht von 240.000 t und einem Volumen von 2,3 Millionen Kubikmetern. Das entspricht 26.000 Güterwaggons. Beliefert wird der Autobauer von 2300 Zulieferern, die ihre Ware nach Bochum schicken. Von dort aus werden elf regionale Warenverteilzentren und am Ende Einzelhändler auf dem gesamten Kontinent bedient.
Im Sommer soll das moderne Logistikzentrum eröffnet werden. Wenige hundert Meter weiter auf dem Gelände des alten Warenverteilzentrums (Werk III), das noch auf absehbare Zeit bestehen bleiben wird, soll dann das Dauerprovisorium, eine 57.000 qm große Zeltstadt, die eben noch zum alten Lager gehört, abgerissen werden. Das Gelände wird der Autobauer der Stadt Bochum übergeben, damit diese es entwickeln könne, so Opel-Logistik-Chef Jens Klupiec beim Richtfest.
Das ist eine gute Kunde. Und doch sind die Gesichter in der Stadt seit dem angekündigten Verkauf von Opel an den französischen Konkurrenten PSA etwas länger geworden. Die Frage ist: Was bedeutet der Verkauf für den Standort Bochum? Das ist ungewiss.