Bochum. Solange Opel keine Entscheidung über sein bestehendes Warenverteilzentrum fällt, müssen die Stadtplaner an vielen Varianten arbeiten.

Es ist eine Hängepartie. Noch bis 2022 kann es dauern, bis die Adam Opel AG eine Entscheidung über die weitere Verwendung der früheren Werke II und III in Langendreer fällt. Die Frage ist: Bleibt das alte Warenverteilzentrum in Werk III oder wird es ans derzeit neu errichtete Opel-Warehouse auf dem Gelände von Werk II angeschlossen.

Zwei halbe Flächen oder eine ganze? Das ist die Frage, die Opel erst dann beantworten will, wenn es genügend Erkenntnisse über das neue Warehouse hat. Die Antwort ist für die Stadt Bochum von zentraler Bedeutung ist. Schließlich wird ihre Entwicklungsgesellschaft Bochum Perspektive 2022 die übrig gebliebenen Opel-Flächen entwickeln: für gewerbliche Ansiedlung und möglicherweise auf dem Mitarbeiterparkplatz von Werk II zum Teil auch für Wohnbebauungen. Denkbar wäre es auch, den südlichen Bereich von Werk III als Ausgleichsfläche zu nutzen.

Machbarkeitsstudie fortgeschrieben

Diese Überlegungen sind Teil einiger Szenarien, die die landeseigene Gesellschaft für Stadt- und Quartiersentwicklung NRW.Urban als Fortschreibung der 2014 erstellten Machbarkeitsstudie zur Entwicklung der Opel-Flächen angestellt hat. Dazu gehören auch die künftige Verwendung des Plateau Nord im Werk II, auf dem bislang noch die Ausbildungswerkstatt und das ehemalige Presswerk stehen. Möglich wäre es Sicht von NRW.Urban, die 5,1 Hektar große Fläche mit einer eigenen Erschließung zur Somborner Straße zu entwickeln. Alle anderen Teilmaßnahmen auf den Flächen von Werk II und III, darunter auch die Verlagerung des Baumarkts Ziesak und die Nutzung des alten Ziesak-Areals, wird das jetzige Straßennetz verkraften, heißt es in einem Verkehrsgutachten. Sollte Opel aber das gesamte Werk III freiziehen und damit eine Neuentwicklung für ein 33 Hektar großes Gelände möglich sein, aus Sicht von NRW.Urban ist dies die „Vorzugsvariante“, können die „zusätzlich verursachten Verkehrsmengen im bestehenden Straßennetz nicht mehr leistungsfähig abgewickelt werden“.

75 Hektar Land könnten neu entwickelt werden

66 Hektar Land können mittel- und langfristig (10 bis 15 Jahre) auf und rund um die Flächen der ehemaligen Opel-Werke II und III entwickelt werden. Dazu gehören die Bahnanlagen im südlichen Bereich inklusive Güter- und Containerbahnhof, die überwiegend der Deutschen Bahn gehören.

Pläne für neun Hektar Land könnten kurzfristig umgesetzt werden – binnen fünf Jahren. Dazu gehören das Plateau Nord in Werk II (5,1), der aktuelle Standort des Ziesak-Baumarkts (1,5).

Von drei Erschließungsvarianten bevorzugen die Verkehrsexperten diejenige nach Norden parallel zur Bundesstraße 235 bis zum Werner Hellweg. Es ist eine Variante, der sich offenbar auch die Grünen nicht verschließen. Ihr Sprecher Sebastian Pewny bat im Ausschuss für In-frastruktur und Mobilität darum, dass bis zur nächsten Sitzung des Planungsausschusses geklärt wird, welche Ausgleichsflächen für den wegfallenden Grünzug nördlich von Werk III vorgesehen sind.