Bochum. Der Bundesverkehrswegeplan 2030 sieht einen Ausbau der A 40 in Bochum vor. Anfang des Jahres haben die Vorbereitungen dafür begonnen.
- Abschnitt von 8,5 Kilometern Länge bekommt sechs Spuren
- Für die Vorplanungen sind eineinhalb Jahre einkalkuliert
- Engagierter Bürger vermisst bislang vernünftige Information
Die Vorbereitungen für ein neues, gewaltiges Autobahnprojekt in Bochum haben zu Beginn dieses Jahres begonnen. Die Niederlassung Ruhr von Straßen-NRW beginnt mit den Vorbereitungen für den sechsspurigen Ausbau der A 40. Der von Planern als Nadelöhr bezeichnete rund 8,5 Kilometer lange Abschnitt zwischen dem neuen Autobahndreieck West und dem Autobahnkreuz Bochum wird komplett umgekrempelt.
Die für die Planung zuständige Projektleiterin Britta Fuchs bestätigt auf WAZ-Anfrage: „Seit dem 2. Januar haben wir Planungsrecht. Wir können also anfangen.“ Im Bundesverkehrswegeplan 2030 finden sich genaue Daten zu diesem Mammutprojekt.
Arbeiten an der A 40 in Bochum sollen 222 Millionen Euro kosten
Mit Preisstand von 2014 sollen die aufwendigen Arbeiten insgesamt 222 Millionen Euro kosten. Die Bauzeit ist mir rund fünf Jahren veranschlagt. Doch eine Prognose, wann die Bagger dort tatsächlich anrollen werden, wagt Britta Fuchs nicht. Es gebe einfach zu viele Unwägbarkeiten.
Ein wenig konkreter kann der jetzt gestartete Zeitraum für die Vorplanung eingegrenzt werden. Etwa eineinhalb Jahre dauert es, bis die Grundlagen ermittelt sind. Verkehrsgutachten müssen erstellt, die Bodenbeschaffenheit untersucht (Bergbau, Altlasten) und eine Umweltverträglichkeitsuntersuchung begonnen werden. Im Idealfall steht am Ende eine Variante, die dann genau ausgearbeitet werden muss. „Natürlich beginnen wir zeitnah damit, die Bevölkerung, die Anwohner in diesen Prozess miteinzubinden.“
Jemand, der darauf auf keinen Fall warten möchte, ist der pensionierte Lehrer Johannes Habich. Sehr zeitig hat er sich mit den Planungen beschäftigt. „Ich verstehe nicht, dass es hier in Bochum bislang so gut wie keine Beschäftigung mit dem Thema gibt.“ Er sieht durch den Bau und den späteren Betrieb der auf sechs Spuren verbreiterten Bahn große Auswirkungen auf Hamme, Hofstede, Grumme mit dem Tunnel-Engpass aber auch auf Harpen und Werne. Was er bisher vermisst, sind eindeutige Positionierungen der örtlichen Bundestagsabgeordneten.
Lärmschutz als großes Thema
Positioniert hat sich bereits die Stadt. Sie begrüßt grundsätzlich den sechsspurigen Ausbau, weist jedoch darauf hin, dass im Bundesverkehrswegeplan die Situation nach dem Bau der A 448 (Bochumer Lösung) nicht berücksichtigt worden sei. Martina Schnell als Verkehrsexpertin der SPD im Rat legt besonderen Wert darauf, dass beim Ausbau der Strecke, „auf einen optimalen Lärmschutz für die Anwohner dieser Verkehrsader geachtet wird“.
Informationen zum geplanten A 40-Ausbau
- Einzelheiten zum Projekt stehen im Internet auf: www.bvwp-projekte.de
- Johannes Habich wird über die Pläne zum sechsspurigen Ausbau auf der öffentlichen „Stadtteilkonferenz Hammer-Runde“ am Mittwoch, 1. März, 19 Uhr, im Bürgerhaus am Amtsplatz referieren.