Bochum. Ein zwei Meter großer Mann, der sich als Clown verkleidet hat und mit einem Beil durch den Westpark lief, wurde von einem Bochumer niedergestreckt.

  • Erneut wurden mehrere Bochumer von bewaffneten Horror-Clowns angegriffen
  • Ein 25-Jähriger schlug dabei einem zwei Meter großem Clown ins Gesicht
  • Der Angreifer wurde dabei zunächst niedergestreckt, konnte dann aber fliehen

Die Serie der Angriffe durch sogenannte Horror-Clowns reißt nicht ab. Seit einigen Wochen kommt es täglich irgendwo in der Republik zu Vorfällen mit diesen Gestalten, die sich hinter Masken verstecken, häufig bewaffnet sind und ihre Umwelt terrorisieren. Zuletzt haben sich vermehrt Personen, denen die Clowns eigentlich Todesangst einjagen wollten, zur Wehr gesetzt und sich verteidigt. So hat es auch ein 25-jähriger Bochumer gemacht, der am Montagabend plötzlich einem rund zwei Meter großen Horror-Clown gegenüberstand.

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Der Bochumer war gegen 20.30 Uhr im Westpark unterwegs und überquerte gerade die dortige Stahlbrücke, als der maskierte Mann auf ihn zulief. In seiner Hand hielt der Clown ein Beil. Es habe so gewirkt, als wollte der Fremde den Bochumer angreifen, sagt die Polizei. Deshalb hat der 25-Jährige zu einem Faustschlag ausgeholt und die Nase des Clowns getroffen. Der zwei Meter große Angreifer ging zu Boden, konnte sich dann aber aus dem Griff des Bochumers befreien. Dabei verrutschte die Clown-Maske und gab den Blick auf eine "ordentlich verschobene Nase" frei, so die Polizei. Der Clown stieß den 25-Jährigen gegen das Brückengeländer und flüchtete in den Park.

Der noch nicht ermittelte Mann ist ungefähr 2,05 Meter groß und von normaler Statur. Er trug eine bunte Clown-Maske mit roter Nase und offenem Mundschlitz. Die glücklicherweise nur leichten Verletzungen des Bochumers wurden im Krankenhaus behandelt.

Horror-Clowns hatten eine Kettensäge dabei

Nur drei Tage vorher, am Freitagabend, trieben zwei andere Horror-Clowns ihr Unwesen an der Bochumer Jahrhunderthalle. Das Grusel-Duo näherte sich zwei 16-Jährigen schweigend, einer hielt einen Gegenstand in der Hand, der Andere eine ausgeschaltete Kettensäge. Die Jungs rannten davon und riefen die Polizei zu Hilfe. Die Beamten konnten die Clowns aber nicht mehr finden.

Einer der Täter sei von südländischem Aussehen und ungefähr 1,90 Meter groß, berichtet die Polizei. Er habe schwarze, kurze Haare, einen Ziegenbart sowie eine schwarze Tätowierung am Hals (gespaltene Zunge). Der andere Täter soll ungefähr 1,75 Meter groß sein.

Schon mehr als 110 Vorfälle mit Horror-Clowns in NRW

Nachdem es am vergangenen Wochenende allein in NRW 86 Vorfälle mit Horror-Clowns gab, bei denen finstere Gestalten oft auch Waffen benutzten, drohen Minister mit Haftstrafen. „Wer andere zu Tode erschrecken will, ist nicht lustig, sondern ein Straftäter“, sagte NRW-Justizminister Thomas Kutschaty. Selbst wenn dem Opfer nichts passiere, könne die Tat eine strafbare Bedrohung sein. Dafür könne ein Clown „bis zu einem Jahr im Gefängnis landen“.

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Tatsächlich reicht die Reihe der zu verfolgenden Straftaten von Bedrohung über Nötigung bis hin zu versuchter oder gar gefährlicher Körperverletzung. Die Polizei warnt vor dem „hässlichen Trend“ und ruft Opfer auf, sie umgehend zu rufen. Für einen 30-Jährigen wie auch für einen 21-jährigen Radfahrer in Aachen, einen 27-Jährigen in Leverkusen und einen Kölner endete die Begegnung mit Clowns im Krankenhaus.

Allein in NRW gab es bislang rund 110 Vorfälle mit Grusel-Clowns, die aktenkundig sind. Nicht gezählt also die, die deutschlandweit für Unruhe sorgten.

Immerhin: In Wuppertal gingen zwei Clowns selbst zur Polizei, nachdem sie sich im Internet entdeckt hatten: Sie waren erst elf und 14 Jahre alt. (sat)