Berlin. Ein Grusel-Clown wollte in Berlin eine Gruppe von Jugendlichen mit einem Hammer erschrecken. Wenig später wurde er selbst zum Opfer.
Ein 14-jähriger Teenager hat in Berlin einen Grusel-Clown erst mit einem Messer am Oberkörper verletzt – ihm wenig später aber Erste Hilfe geleistet. Der Grusel-Clown musste in einem Krankenhaus notoperiert werden.
Der 16-Jährige erschreckte am Montagabend eine Gruppe von Jugendlichen mit einer Clownsmaske und einem Hammer, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Daraufhin ging der 14-Jährige auf ihn los. Später stellte sich heraus, dass sich die beiden kannten. Der 14-Jährige wurde vorläufig festgenommen, dann aber seinen Eltern übergeben.
Attacke ist kein Einzelfall
Es ist der zweite Vorfall mit einem Grusel-Clown in Berlin. Am Freitagabend hatten zwei Grusel-Clowns vergeblich versucht, einen 25-jährigen Mann im Stadtteil Lichtenrade auszurauben. Er konnte sich losreißen und wurde nicht verletzt. Die beiden mutmaßlichen Täter flüchteten.
„Ob die Täter die Clownsmasken nur getragen haben, um unerkannt eine Straftat zu begehen, oder um als sogenannte Horror-Clowns Leute zu erschrecken, werden die Ermittlungen ergeben“, hieß es bei der Polizei. Bevor man die Täter nicht gefasst habe, seien alle Mutmaßungen zu den Hintergründen reine Spekulation.
Grusel-Clown-Trend wegen Halloween
Seit einigen Tagen registrieren die deutschen Behörden vermehrt Übergriffe und Angriffe bewaffneter Clowns, die mit dem anstehenden Halloween zu tun haben. Die Täter in unheimlichen Kostümen erschrecken und bedrohen Passanten. Die gefilmten Aktionen werden häufig anschließend im Internet veröffentlicht.
Die Berliner Polizei warnt potenzielle Grusel-Clowns vor möglichen Folgen. „Ein guter Spaß sollte da aufhören, wo andere nicht mehr darüber lachen können. Spätestens, wenn es gefährlich oder sogar strafbar wird, hört er definitiv auf“, schrieb die Polizei auf ihrer Facebook-Seite. Panik-Reaktionen von Opfern seien häufig unkontrolliert und daher schwer vorhersehbar.
Polizei will Strategie tagesaktuell anpassen
Die Polizei werde tätig, sobald sich Opfer eines Grusel-Clowns bedroht fühle und die Polizei verständige, sagte ein Sprecher unserer Redaktion. Im Hinblick auf Halloween wolle die Polizei die Entwicklung weiter genau beobachten und ihre Strategie tagesaktuell anpassen, sagte der Sprecher weiter.
Die Grusel-Clowns müssten sich über mögliche Folgen ihrer Streiche Gedanken machen. Kleinkinder oder ältere Menschen als Opfer seien absolut nicht akzeptabel.
Polizei: „Man muss es nicht übertreiben“
„Allen, die ungewollt von solchen Streichen betroffen werden, raten wir das laut mitzuteilen. Im absoluten Ernstfall (also Situationen die bedrohlich oder gefährlich wirken) wählen Sie bitte unseren Notruf 110“, schreibt die Polizei in dem Facebook-Beitrag, der mehr als 700 Mal geteilt wurde (Stand: 25. Oktober, 11.10 Uhr). „Der Missbrauch des Notrufs ist ebenfalls strafbar. Denkt daran, es ist bald Halloween. Man muss es nicht übertreiben“, heißt es weiter.
Dieser Artikel ist zuerst auf morgenpost.de erschienen.