Bochum. 1976 wurde der Grundstein für einen Supermarkt auf dem Zechengelände Hannibal gelegt. Heute ist das Center ein wichtiger Nahversorger und Arbeitgeber.

  • Einst wurde in Hofstede Kohle aus der Erde geholt, heute gehört das Einkaufszentrum Hannibal prägend zum Stadtteil
  • 32 Fachgeschäfte sind mittlerweile auf dem 105 000 Quadratmeter großen Areal zu Hause
  • „Wir sind zufrieden mit der Entwicklung“, sagt Christian Uhle vom Betreiber Euco

Vom Energie- zum Nahversorger: Das Hannibal-Einkaufszentrum feiert sein 40-jähriges Bestehen. Es gibt ein besonderes Geburtstagsgeschenk: 13 Tafeln an der Zechenmauer In der Provitze erinnern an die Bergbau-Historie in Hofstede.

Mitte des 19. Jahrhunderts in Betrieb gegangen, war die Zeche Hannibal ein bedeutender Arbeitgeber in Bochum. 8000 Kumpel waren zu Spitzenzeiten über und unter Tage beschäftigt. 1973 war Schicht am Schacht. Drei Jahre später begann das neue Hannibal-Zeitalter. Gerhard Uhle (84), mit seiner Euco-Immobiliengruppe bereits seit 1968 bundesweit aktiv, legte im Oktober 1976 mit Oberbürgermeister Heinz Eikelbeck den Grundstein für den Bau des Einkaufszentrums an der Dorstener Straße.

Allkauf machte den Anfang

„Zentrum“ war anfangs arg anmaßend: Hannibal bestand in den ersten sieben Jahren allein aus einem Allkauf-Markt (heute in fast unveränderter Größe der Real-Markt). Erst in den 80er Jahren kamen weitere Ruhrkohle-Flächen und Händler hinzu: der Hannibal-Möbelmarkt (heute Poco), Reno, Takko und Bauhaus, später Adler, ProMarkt (heute Medimax) und Fahrrad Meinhövel. Aktuell umfasst das Zentrum auf 105 000 Quadratmetern (zum Start 1977 waren es 30 000) 32 Fachgeschäfte. Jüngster Neuzugang: „Workers“, ein Laden für Arbeitskleidung. Insgesamt sind rund 800 Beschäftigte tätig. In Planung ist die Ansiedlung eines Optikers.

„Wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden. Hannibal ist ein wichtiges Nahversorgungszentrum für Hamme, Hofstede, Riemke und Wanne“, sagt Euco-Geschäftsführer Christian Uhle (58). Zwar kommen viele der wöchentlich 65 000 Besucher mit der Bahn oder zu Fuß. Gleichwohl stehen 1500 kostenlose Parkplätze zur Verfügung, die zum funktionierenden Park-Leit-System umgestaltet wurden.

Umwelt (auf den Dächern befinden sich Photovoltaik-Anlagen) und Sport (Hannibal ist Hauptsponsor der VfL-Bochum-Fußballschule und des Bobby-Bolzer-Clubs) sind Felder, die Vater und Sohn Uhle wichtig sind. Auch die Geschichte des Areals liegt ihnen am Herzen. Bis heute wird bedauert, dass der mächtige Förderturm nicht als Wahrzeichen erhalten, sondern 1974 gesprengt wurde. Zurück in die Vergangenheit führen immerhin die 13 Tafeln, die zum Jubiläum an der über 150 Jahre alten Zechenmauer aufgehängt wurden und die Entwicklung vom Pütt zum Einkaufscenter dokumentieren.