Bochum. Für die Stadtteile Hofstede, Hamme und Hordel wird ein Verkehrskonzept erstellt. Bürger sollen über Werkstätten beteiligt werden.
Lange wurde es gefordert, das Verkehrskonzept für die Ortsteile Hordel, Hamme und Hofstede. Jetzt hat die Politik die Untersuchung, die ein Ingenieurbüro erstellen soll, auf den Weg gebracht. Mit 30.000 Euro will sich der Bezirk Mitte an den Gesamtkosten beteiligen, die 80.000 Euro betragen; den Rest soll die Bauverwaltung tragen.
Es geht um den Bereich von der A 40 entlang der Dorstener- bis zur Herzogstraße. Auch die Straßen rechts und links der Dorstener Straße, das Hannibal-Einkaufszentrum und der Schlachthof in Hamme sollen im Gutachten berücksichtigt werden. James Wille, CDU-Fraktionschef im Bezirk Mitte, schlug zudem vor, das Untersuchungsgebiet auszudehnen bis zur Feldsieper-, Amts- und Gahlensche Straße. Martin Oldengott, SPD-Fraktion: „Eine Ausdehnung ist nur logisch. Da müssten die Mehrkosten ermittelt werden.“
Mehr Wohnqualität
Patricia Kraus vom Stadtplanungsamt: „Wir haben uns auch schon Gedanken über die Abgrenzung gemacht. Ob sich eine Vergrößerung auf die Gesamtkosten auswirkt, muss geprüft werden.“ Die Stadt will das Gutachten von Workshops begleiten lassen und die Bürger beteiligen, in Werkstätten, durch Befragungen.
Ziel ist es, die Wohnqualität zu verbessern, genauso wie die Anbindung der Gewerbeflächen und den Verkehrsfluss auf den Hauptadern wie Dorstener Straße.
Konzept ist überfällig
Seit Jahren schwelt zwischen CDU und SPD im Bezirk der Streit um die Wieder-Öffnung der Hordeler Straße, die am Kreisverkehr Riemker-/Eickeler Straße abgebunden wurde und als Sackgasse endet. Die Anwohner dort freut’s; Leidtragende aber sind jene an der Dorstener Straße, die seither mehr Verkehrsbelastungen zu ertragen haben. Die Entscheidung für ein Gesamtverkehrskonzept ist nicht zuletzt Quintessenz des Versuches im Bezirks-Ältestenrat, eine Lösung für den Konflikt zu finden.
Zuletzt waren sich alle Mitglieder einig: Das umfassende Konzept ist überfällig. Gestritten wird aber über das „Urheberrecht“. Lennart Schnell, Vorsitzender der SPD Hofstede, erklärte schon kurz nach dem Beschluss im Bezirk: „Die SPD Hofstede hatte dieses durch ihre Stadtverordnete Martina Schnell und Bezirksvertreterin Christiane Laschinski eindringlich schon seit Jahren gefordert.“
Bearbeitung dauert eineinhalb Jahre
Doch auch die CDU-Mitte reklamiert für sich: „Es hat lange gedauert, und es ist der Beharrlichkeit der CDU zu verdanken, dass nun ein Ansatz auf dem Tisch liegt, der zur Problemlösung führen kann“, so James Wille und zielt damit auf seine Anträge zur Öffnung der Hordeler Straße. Zuletzt hatte seine Fraktion ein Bürgerbegehren gegen die Abbindung für 2016 geplant, dies aber zurückgestellt mit Blick auf das Gutachten.
Auch anstehende Veränderungen sollen in das Verkehrsgutachten einfließen, wie die Entwicklung des ehemaligen Bogestra-Betriebshofs an der Freudenbergstraße, wo Betriebe und Angebote rund ums Auto angesiedelt werden sollen, und das belastete GMU-Gelände zwischen Post- und Riemker Straße. Die Bearbeitungsdauer des Gutachtens schätzt die Verwaltung auf eineinhalb Jahre.