Bochum. . Nach einem Überfall mit einer scharfen Pistole auf eine Sparkasse in Eppendorf ist ein 65-jähriger Mann zu jahrelanger Haft verurteilt worden.

  • Ein 65-jähriger Mann ist wegen eines bewaffneten Überfalls auf eine Sparkasse verurteilt worden
  • Er bekam sieben Jahre und acht Monate Haft
  • Mehr als die Hälfte seines Lebens hat er schon im Gefängnis gesessen

„Irgendwann müssen Sie mal sehen, dass die Zeit vorbei ist.“ Das sagte am Freitag Richter Volker Talarowski zu einem 65-jährigen Bankräuber, der mehr als die Hälfte seines Lebens wegen Überfällen auf Banken und Supermärkte im Gefängnis gesessen hatte. Nun kommen weitere sieben Jahre und acht Monate hinzu. Das ist die Strafe, die das Landgericht wegen eines Banküberfalls in Eppendorf verhängt hat.

Der Angeklagte sitzt seit seiner Jugend immer wieder hinter Gittern. Seine letzte große Strafe hatte er 2009 verbüßt, nachdem er eine zehnjährige Strafe wegen eines Raubes auf eine Bank in Koblenz (400 000 Mark Beute) abgebrummt hatte.

Abgesägte Maschinenpistole sowie Bomben- und Handgranatenattrappen

Nach seiner Entlassung schaffte es der 65-Jährige, sieben Jahre lang keine Straftaten zu begehen. Wegen Geldmangels überlegte er es sich dann aber anders: Am Morgen des 23. Februar 2016 ging er mit einer scharfen Pistole in die Sparkasse „Am Thie“, bedrohte eine Angestellte und ließ sich 12 005 Euro aushändigen. Er war lückenhaft maskiert und wirkte nicht sehr konzentriert, denn es fielen ihm Geldscheine auf den Boden, so dass er beim Bücken seine Waffe völlig unbeobachtet auf dem Schalter ablegte.

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Nach der Tat flüchtete er mit einem mutmaßlichen Komplizen (69), der draußen wartete, in dessen Wohnung in Essen. Weil in der Beute ein Peilsender versteckt war, wurden die beiden durch ein SEK der Polizei am selben Tag gefasst. Im Keller fand die Polizei noch eine Tasche mit einer abgesägten Maschinenpistole, eine Handgranaten- sowie eine Rohrbomben-Attrappe und reichlich Munition. Auch dafür wurde der Rentner jetzt verurteilt.

Der 65-Jährige ist voll geständig. Sein mitangeklagter mutmaßlicher Komplize, der wegen Einbrüchen auch schon über 20 Jahre in Haft gesessen hat, ist es aber nicht. Gegen ihn wird weiterverhandelt. Beide kennen sich seit jungen Jahren.