Bochum. Aktionstag der Ordnungspartner auf dem Husemannplatz. Neben der Hilfe ist auch Vorbeugung wichtig. Bogestra warnt vor zunehmenden Handy-Unfällen.
- Feuerwehr, Polizei, THW, Bogestra uvm. präsentierten ihre Arbeit am Sicherheitstag
- Smartphones und Kopfhörer sind ein großes Unfallrisiko im Straßenverkehr
- Oberbürgermeister Thomas Eiskirch: Bochum ist eine sichere Stadt
Die jüngste Beinahe-Katastrophe widerfuhr einem Bogestra-Busfahrer am vergangenen Freitag. Es geschah in Witten. Es ging um Zentimeter. „Ein 13-Jähriger mit Kopfhörer starrte gedankenverloren auf sein Handy und lief bei Rot über die Ampel. Unser Fahrer musste eine Vollbremsung unternehmen. Das war ganz, ganz knapp“, berichtet Bogestra-Sprecherin Sandra Bruns. Ablenkung durch Smartphones und Musik im Straßenverkehr: eines der Themen des Bochumer Sicherheitstages.
Das Sicherheitsempfinden vieler Bürger hat Schaden genommen. Angst vor Raub und Diebstahl. Angst vor Einbrüchen. Angst vor Unfällen. Angst vor Anschlägen: Obwohl die Statistiker das Risiko für jeden Einzelnen beständig herunterrechnen, wähnen sich immer mehr Menschen in Gefahr. Auch Anneliese Heidkotte. „Man liest und hört ja so viel. Da bekommt man schon Furcht. Und das hat ausdrücklich nichts mit den Flüchtlingen zu tun.“
200 Einsatzkräfte stellen sich vor
Am Samstag zählte die 69-jährige Harpenerin zu den hunderten Besuchern, die sich auf dem Husemannplatz einen Eindruck verschafften, was in unserer Stadt für die Sicherheit getan wird. Zum 14. Mal präsentierten die Einrichtungen, die seit 1998 in der Bochumer Ordnungspartnerschaft zusammenwirken, sich und ihre Arbeit.
Insgesamt 200 Einsatzkräfte sind vor Ort: von der Polizei und Feuerwehr bis zur Bundeswehr, vom THW und Arbeiter-Samariter-Bund bis zum Zoll. Was passiert, wenn etwas passiert ist? Antworten gibt’s an Aktionsständen, bei Gesprächen und Fahrzeugbesichtigungen. Großer Wert wird auf die Vorbeugung gelegt. „Kinder ertrinken lautlos!“, wirbt die DLRG für ihre Schwimmkurse. „Rauchmelder retten auch dein Leben“, appelliert die Feuerwehr, sich die (bitte nicht zu billigen) Pieper anzuschaffen. „Gemeinsam sicher wohnen“, rufen die Seniorensicherheitsberater der Polizei zur Nachrüstung bei Türen und Fenstern auf. „Dein letzter Song?!“, warnen Bogestra und Verkehrswacht, mit Handy und Kopfhörer quasi „blind und taub“ über die Straßen zu irren.
Eiskirch: Hier kann man sicher leben
Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) würdigt als Schirmherr des Sicherheitstages vor allem die Ehrenamtler unter den „allesamt hochprofessionellen“ Helfern, spricht vom „guten Gefühl, in Bochum sicher leben zu können. In Wirklichkeit ist das nämlich so“.
Anneliese Heidkotte kann dieses Gefühl zumindest am Samstag teilen. „So viele starke und tüchtige Männer und Frauen, die für uns da sind und uns beschützen. Da geht es einem doch gleich besser.“