Bochum. In den Kammerspielen hat mit „Manchmal hat die Liebe regiert und manchmal einfach niemand“ das neue Stück von Jung-Autorin Laura Naumann Premiere.
Am Freitag (16.9.) startet das Schauspielhaus mit Dostojewskis „Verbrechen und Strafe“ in die neue Spielzeit, bereits am Sonntag (18.9.) geht es mit einer Uraufführung weiter. In den Kammerspielen geht Laura Naumanns „Manchmal hat die Liebe regiert und manchmal einfach niemand“ ins Rennen um die Publikumsgunst.
Nach „Raus aus dem Swimmingpool, rein in mein Haifischbecken“ untersucht Naumann in ihrem zweiten Auftragswerk für das Schauspielhaus die Frage, wie wir leben wollen, und welche Geschichten wir erzählen, wenn wir von unserem Leben sprechen.
Offene Form
Laura Naumann (*1989) gilt als wichtige zeitgenössische junge Autorin. In Bochum hat sie vor zwei Jahren mit ihrer Zeitgeist-Komödie „Raus aus dem Swimmingpool.“ (Regie Malte C. Lachmann) viele Freunde gewonnen. „Swimmingpool“ war, wie jetzt „Manchmal hat die Liebe regiert“, eine Auftragsarbeit des Schauspielhauses. „Wir betreiben damit Autorenförderung“, sagt Dramaturg Alexander Leiffheidt. „Manchmal hat die Liebe regiert“ sei ein Stück, das zeitgemäße Befindlichkeiten und Fragestellungen in offener Form verhandele.
Termine und Kartenreservierung
„Manchmal hat die Liebe regiert und manchmal einfach niemand“ von Laura Naumann. Uraufführung Sonntag (18.) um 19 Uhr in den Kammerspielen, Restkarten an der Abendkasse.
Weitere Vorstellungen am 25.9., 3., 16., 21. und 30. 10., Kartenreservierung unter 0234/3333-5555 oder www.schauspielhaus-bochum.de
Zum Inhalt: Cleo verlässt Johanna, um ihren unbekannten Vater auf einer griechischen Insel zu suchen. Dort vertreibt sie sich die Zeit mit Mathias, der sein Leben als Animateur und manchmal mit käuflicher Liebe verdient. Pia findet ihn attraktiv, während ihr Mann ganz in seine Glücks-App vernarrt ist. Wegen der eigenwilligen Ideen ihrer Tochter Elena machen sie der Lehrerin Johanna die Hölle heiß, welche durch Cleos Abreise angeschlagen genug ist. Mathias‘ Vater Heinz heiratet schließlich seine Internetfreundin Alina...
Nähe zum täglichen Leben
Die losen Lebensstränge der Protagonisten laufen am Ende wie zwangsläufig zusammen. Alles scheint anfangs wie eine offene Konstruktion, die noch nicht fertig ist. Die Bühne (Sabrina Rox) folgt diesem Ansatz als einer „Konstruktion von Raum“, wie Leiffheidt sagt: „Bei aller offensichtlichen Leichtigkeit und der Nähe zum täglichen Leben gibt es aber immer auch eine Distanz zu den Figuren, wie mit scharfem Licht beleuchtet.“ Es inszeniert, erstmals in Bochum, Jan Gehler (*1983), der Hausregisseur am Staatsschauspiel Dresden und mit Dirk Lauckes „Furcht und Ekel. Das Privatleben glücklicher Leute“ zu den Mülheimer Theatertagen 2015 eingeladen war.
Es wirken mit:
Mit Manfred Böll, Therese Dörr, Torsten Flassig, Karoline Horster, Michael Kamp, Jana Lissovskaia, Veronika Nickl. Aufführungsdauer 1:50 Std., keine Pause