Blankenstein/Stiepel. . Ab 2017 sollen die Ruhrauen in Stiepel zum Naturschutzgebiet werden. Geplante Fähre bräuchte dann eine Sondererlaubnis. Unterstützung aus der Politik.

  • Umsetzung wird weiterhin diskutiert
  • Offen, ob Ob die Sondergenehmigung eine Chance hat
  • Gelände des Rudervereins wird gar nicht tangiert

Kommt die Fähre oder kommt sie nicht? Die Idee, die alte Fährverbindung zwischen Stiepel und Blankenstein an Wochenenden für Ausflügler wieder aufleben zu lassen, bleibt in der Diskussion.

Während der Verein Ruhrfähre weiter Geld für eine Machbarkeitsstudie sammelt und diese voraussichtlich im Spätsommer vorlegen will, hängt jetzt vieles an einer politischen Entscheidung: Denn die Ruhrauen in Stiepel sollen ab 2017 unter Naturschutz gestellt werden. Der Landschaftsplan sieht dann lediglich das Befahren der Ruhr mit Fahrzeugen ohne Motor vor. Für eine Fähre mit Elektromotor müsste eine Sondererlaubnis her.

Ob es diese geben wird, ist noch unklar. Die Fraktion FDP & Die Stadtgestalter macht sich für die Fähre stark. „Es ist eine charmante Idee, die alte Fährverbindung über die Ruhr, die bis 1960 Bestand hatte, mit Hilfe einer kleinen Elektrofähre wieder aufzunehmen“, sagt Vorsitzender Felix Haltt. Um diesen Betrieb zu ermöglichen, haben FDP & Stadtgestalter eine Anregung beim Umwelt- und Grünflächenamt eingereicht: Für den Fährbetrieb soll es eine Ausnahme geben. „Der Schutz der Natur ist in keiner Weise gefährdet, da sich die Anleger außerhalb des Naturschutzgebiets befinden“, meint Manfred Baldschus, FDP-Bezirksvertreter und Mitglied des Vereins.

„Machbarkeitsstudie wird Aussagen liefern“

Die Fährfreunde in Blankenstein: (v.l.) Lutz Gollnick, Manfred Overrath, Manfred Baldschus, Klaus Thormählen, Horst Schott und Jost Segat.
Die Fährfreunde in Blankenstein: (v.l.) Lutz Gollnick, Manfred Overrath, Manfred Baldschus, Klaus Thormählen, Horst Schott und Jost Segat. © Verein Ruhrfähre

Der Landschaftplan Bochum-Mitte/Ost (Naturschutzgebiet Ruhraue Stiepel) lag bis Mitte Juli im Zuge einer frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung im Technischen Rathaus aus. Der Entwurf soll nun überarbeitet und danach den parlamentarischen Gremien vorgelegt werde, ehe er ein zweites Mal öffentlich ausgelegt und schließlich vom Rat beschlossen wird, erklärt Thorsten Lumma vom Umwelt- und Grünflächenamt. „Voraussichtlich im kommenden Frühjahr wird das soweit sein.“

Ob die Sondergenehmigung für den Fährbetrieb eine Chance hat, mag Lumma nicht voraussagen. „Die Machbarkeitsstudie wird darüber Aussagen liefern“, sagt er. „Wenn die Vereinbarkeit mit dem Naturschutz gegeben ist, spricht grundsätzlich nichts gegen einen Fährbetrieb.“

Mehrere Anlegestellen in Blankenstein im Auge

Auf Stiepeler Seite soll der Anleger „Zur alten Fähre“ als Haltepunkt dienen. Wo die Fähre in Blankenstein halten könnte, darüber machten sich die Vereinsmitglieder jetzt vor Ort ein Bild. „Zwischen dem Gelände des Rudervereins und der Mündung des Pleßbachs in die Ruhr gibt es zwei bis drei gute Standorte“, meint Klaus Thormählen, zweiter Vorsitzender. Manfred Overath vom Heimatverein Blankenstein ergänzt: „Das Gelände des Rudervereins wird gar nicht tangiert.“ Der Ruderverein hatte zuvor Bedenken geäußert, dass ein Fährbetrieb die Wettkämpfe stören könnte.

Info unter www.ruhrfaehre.de