Bochum. . „Eat the World“ führt durchs Ehrenfeld. Besucht werden inhabergeführte Läden. Das Essen soll lecker und am besten Bio sein und aus der Region kommen.
- Die Seele einer Stadt – oder eines Stadtviertels – lässt sich am besten erschmecken
- Kulinarisch-kulturelle Stadtführung führte durchs Ehrenfeld
- Läden sollen im Viertel einen guten Ruf haben
Die Seele einer Stadt – oder eines Stadtviertels – lässt sich am besten erschmecken: Beim Besuch in kultigen Imbissbuden, ausgefallenen Szenekneipen und authentischen Läden. Dazu lädt die kulinarisch-kulturelle Stadtführung „Eat The World“ ein, die nun zum ersten Mal durch Bochum führte, genauer gesagt: durchs Ehrenfeld.
„Wir suchen das Besondere“, sagt Gudrun Simon, Koordinatorin für Bochum bei „Eat the World“. Das heißt: Sie besuchen nur inhabergeführte Läden, das Essen sollte nicht nur lecker sein, sondern am besten auch Bio und aus der Region kommen. „Außerdem sollte der Laden im Viertel einen guten Ruf haben.“
Die erste Station des kulinarischen Stadtrundgangs befindet sich im Herzen des Bermuda-Dreiecks: das Bratwursthaus. Es kommt gut an: „Ist doch lecker“; sagt Lioba Spieth zufrieden. Sie ist an diesem Tag extra aus Solingen gekommen. „Ich habe diese Touren schon in anderen Städten gemacht – da lernt man einiges dazu“, sagt sie. Zumal Regina Becker, die die zehn hungrigen Stadt-Erkunder durchs Viertel führt, auch allerlei Wissenswertes zur Geschichte von Bermuda-Dreieck und Ehrenfeld erzählt. Zum Beispiel von der Entwicklung des Bermuda-Dreiecks, angefangen mit der Eröffnung des heutigen Mandragora. Sie zeigt alte Fotos: eine Straßenbahn fährt dort noch über die Kortumstraße, das Kneipenviertel ist kaum wieder zu erkennen.
Ein schöner Abschluss für die Tour
Nach einem kurzen griechischen Snack geht es weiter zur Kochschule „Kochmomente“. Die beiden Chefköche Jürgen Engelhardt und Christian Müller begrüßen die Gruppe mit raffinierten Baguette-Häppchen, belegt mit einem Stückchen Quiche und edlem Schinken. Die alternative Koch-Schule kommt gut an: „Also das hier war wirklich am interessantesten“, sagt Elke Cvetkovic. Gespannt hört sie den Chefköchen zu, wie sie über ihre Kochkurse reden. Die dauern jeweils vier bis fünf Stunden, gekocht werden delikate, aber einfache Gerichte, die auch einen Anfänger hinterm Herd nicht überfordern. Cvetkovic ist zwar Bochumerin, hat bei dem Stadtrundgang aber trotzdem vieles neues entdeckt. „Die Ecke hier kenne ich so gut wie gar nicht, sonst bin ich hier immer nur mit dem Auto vorbeigefahren.“
Zum Abschluss ging es ins Blondies, Bochums kulinarischer Instanz in Sachen Burger: Seit 2009 ist das Diner, das vegane, vegetarische und Bio-Fleisch-Burger anbietet, stetig gewachsen – angefangen hat es als kleine Bude an der Brückstraße. Schnell mauserte es sich zum Geheimtipp, der dann bald gar nicht mehr so geheim war – weshalb der Laden letztes Jahr in eine größere Lokalität ins Ehrenfeld zog. Ein schöner Abschluss für die Tour. Das Versprechen, gute Küche abseits des Mainstreams zu zeigen, in charmanten, originellen Läden, es wurde eingelöst.