Bochum.. Youssef Mahmoud möchte die arabische Küche im Ruhrgebiet etablieren. Mit dem Imbiss Mc Damascus fängt der 30-Jährige in der Kortumstraße an.
Auch nachmittags um drei brummt der kleine Imbiss in der Kortum-straße. Die Kunden – viele arabische, einige deutsche – drängen sich um die Theke und bestellen Falafel (frittierte Kichererbsenbällchen), Schawarma (marinierte, gegrillte Hähnchenbrust in Fladenbrot) oder Mhalabia, ein Milchdessert. Seit der Laden Ende April eröffnete, läuft er gut und hat bereits viele Stammkunden. Basem Alhaj Abdulla beispielsweise kommt jeden Tag. Weil das Essen so gut schmeckt wie zu Hause in Syrien, sagt er.
Das Geheimnis des Erfolgs? „Ich verwende nur frische Zutaten und mache vom Brot bis zu den Soßen alles selbst.“ , sagt der 30-jährige Inhaber. Seit 15 Jahren ist der gelernte Koch in der Gastronomiebranche tätig und arbeitete als Restaurantchef in fünf verschiedenen Ländern; darunter Dubai, Ägypten und Malaysia. „Überall habe ich gelernt die arabische Küche an die Vorlieben der verschiedenen Kunden anzupassen und dabei das Typische nicht zu verlieren.“ Auf seinem Handy zeigt er eine Urkunde, die ihn als Chefkoch zertifiziert. Auf anderen Bildern steht er neben Männern, von denen er sagt, sie seien international bekannte Unternehmer, in deren Hotelrestaurants er gearbeitet habe.
Filialen in vier Städten geplant
Wegen des Krieges in Syrien kam er vor drei Jahren schließlich nach Deutschland. In seine Imbiss-Karte nahm er, um den Deutschen gerecht zu werden, viele vegetarische Gerichte auf. Bochum ist dabei als Standort für seine Existenzgründung in Deutschland nicht zufällig gewählt: „Die Stadt liegt mitten im Ruhrgebiet“, erklärt er. „Von hier aus möchte ich Filialen in Dortmund, Herne, Gelsenkirchen und Essen eröffnen und die arabische Küche überall verbreiten.“
Damit ist sein Traum aber noch lange nicht erfüllt. Youssef Mahmoud möchte es nicht bei einem Netz aus Imbissläden belassen, er möchte ein richtiges Restaurant mit Platz für 200 bis 300 Gäste besitzen. Auch für Massen zu kochen, hat er während der vergangenen Jahre gelernt, oft bereitete er Speisen für Hochzeiten oder andere Feiern zu. „Ich habe so viele Ideen im Kopf, die ich in diesem kleinen Laden nicht umsetzen kann“, sagt der gebürtige Damaszener. „Ich will gastronomisch ganz nach ganz oben.“
Schon vor Jahren hatte ein Familienmitglied, das in Deutschland studierte, ihn gedrängt, sich hier eine Existenz aufzubauen. „Aber ich wollte erst einmal lernen, Erfahrung und Wissen sammeln. Denn Kochen ist meine Leidenschaft.“