Bochum. . Nach einer Attacke mit einer Flasche in einem Flüchtlingswohnheim steht seit Montag ein Ex-Bewohner (30) vor Gericht. Vorwurf: versuchter Totschlag.

Es soll ein banaler Streit um ein paar Schuhe gewesen sein, doch seit Montag steht ein 30-jähriger Ex-Bewohner eines Flüchtlingsheims in Laer vor dem Schwurgericht. Der Streit war so eskaliert, dass die Staatsanwaltschaft ihm einen versuchten Totschlag vorwirft.

Am Nachmnittag des 21. Juni soll er einem Mitbewohner mit einer Glasflasche auf den Kopf geschlagen und nachher mit dem abgebrochenen Flaschenhals mehrfach auf ihn eingestochen haben. Dabei rief er laut Anklage die Worte: „Ich bring Dich um!“ Das Opfer erlitt Platz- und Schnittwunden am Kopf, Nacken und Schulterbereich. Eine Nacht lang wurde es stationär behandelt. Potenziell war die Attacke lebensgefährlich, hieß es. Ein Notarzt (59) sagte aber zum Prozessauftakt, dass eine Lebensgefahr „eigentlich zu keinem Zeitpunkt bestanden“ habe.

„Ich habe eins gekriegt und er eins zurückbekommen.“

Der Angeklagte ist nur teilweise geständig. Er habe den Mitbewohner zwar mit der Flasche auf den Kopf geschlagen. Weitere Stiche aber mit Flaschensplittern räumte er nicht ein, ebenso eine ausgesprochene Morddrohung nicht. Vorangegangen sei eine Auseinandersetzzung um Schuhe, in deren Folge der Mitbewohner auf ihn losgegangen sei und auf ihn eingeprügelt habe, berichtet der Angeklagte, der in U-Haft sitzt. „Ich habe eins gekriegt und er eins zurückbekommen.“

Im Oktober 2015 kam er nach Deutschland. Wie er sagte, hatte er in seiner ausländischen Heimat Wirtschaft studiert und für einen Rechtsanwalt im Büro gearbeitet. Der Prozess geht weiter.