Bochum-Wattenscheid. . Durch Reizgas haben 27 Schüler eines Berufskollegs in Bochum-Wattenscheid Atemwegsreizungen erlitten. Die Feuerwehr räumte einen Gebäudeteil.

Nach einer Reizgas-Attacke wurde das Klaus-Steilmann-Berufskolleg am Dienstag gegen 9.30 Uhr geräumt, etwa 800 Schülerinnen und Schüler befanden sich zu dem Zeitpunkt in dem Gebäude an der Westenfelder Straße in Wattenscheid. 27 Schüler kamen vorsorglich wegen Atemwegsreizungen in Krankenhäuser.

Im Treppenhaus des Gebäudeteils eins hatten wohl ein oder mehrere Unbekannte Reizgas versprüht. Mehrere Schüler klagten plötzlich über Kopfschmerzen und Atemwegsreizungen, mussten stark husten. Zunächst einmal war aber nicht klar, um welchen Stoff es sich handelte.

Die alarmierte Feuerwehr räumte das Gebäude, die meisten Schüler waren allerdings beim Eintreffen der Rettungskräfte zu dem Zeitpunkt auf Anweisung der Lehrer schon außerhalb des Hauses. „Unsere Sicherheitsbeauftragte hat die Evakuierung angeordnet, alles verlief ruhig, zügig und in geordneten Bahnen“, so Studiendirektor Knud Rosenboom.

Der Rettungsdienst behandelte einige Schüler mit Atemwegsreizungen und brachte 27 zur weiteren Kontrolle in verschiedene Krankenhäuser, wo sie teilweise auch über Nacht verblieben. Die Feuerwehr war mit insgesamt 20 Einsatzkräften vor Ort.

„Zunächst einmal war nicht klar, um was für einen Stoff es sich handelte“, so Feuerwehrsprecher Markus Wendelberger. Es wurden Messungen durchgeführt, das Gebäude wurde gut gründlich gelüftet. Dann konnte die Feuerwehr Entwarnung geben und gab dann um 10.15 Uhr das Haus wieder frei, der Schulbetrieb wurde um 10.30 Uhr wieder aufgenommen.

Unterricht ging nach einer Stunde weiter

„Wir hatten schon ein mulmiges Gefühl, als Mitschüler plötzlich über Kopfschmerzen und Hustenreiz klagten“, erklärten die Schüler Christopher Nienaber (19), Julia Ender (17) und Sebastian Nelsen (19), die gestern Vormittag direkt mitbekamen, was sich dort in dem Berufskolleg abspielte. „Das Gas zog von oben nach unten durchs Gebäude. Zunächst wurde vermutet, dass es sich um Pfefferspray handelt. Doch dann war von Reizgas die Rede. Wir haben sofort per Whats-App Mitschüler informiert.“ Sie gehörten zu den Schülern, die nach dem Vorfall wieder am Unterricht teilnehmen konnten.

Die Ermittlungen der Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung dauern an, bis jetzt konnte allerdings noch kein Täter ermittelt werden. Die Polizei bittet um sachdienliche Hinweise zur Aufklärung der Straftat.