Bochum. . Nach langer Fahndung hat die Staatsanwaltschaft Bochum einen mutmaßlichen Mörder (37) in Österreich gefasst. Am 10. August steht er vor Gericht.
- Nach langer Fahndung wurde ein Mord-Verdächtiger in Österreich gefasst
- Die Bochumer Staatsanwaltschaft hatte ihn mehr als ein Jahr lang gesucht
- Am 10. August steht er in Bochum vor Gericht
Mehr als ein Jahr war der mutmaßliche Mörder untergetaucht. Der Bochumer Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann hält ihn für den Mann, der am 2. März 2015 einem Mann (28) aus Herne auf besonders brutale und gnadenlose Weise mit einem Hammer den Schädel eingeschlagen haben soll. In einem Waldstück in Ostwestfalen wurde die Leiche verscharrt. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist der 37-jährige Verdächtige aus der russischen Kaukasus-Republik Dagestan bereits Ende April 2016 in Österreich gefasst worden.
Bachmann hatte mit einem internationalen Haftbefehl ganz gezielt nach ihm fahnden lassen: Das österreichische Spezialeinsatzkommando „Cobra“ erwischte den Gesuchten auf offener Straße in einer Großstadt. Er hatte falsche Papiere dabei. Jetzt sitzt er in der JVA Dortmund und schweigt zu den Vorwürfen. Am 10. August steht er vor dem Bochumer Schwurgericht. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes und schweren Raubes.
Ein weiterer Angeklagter bekam bereits „lebenslänglich“
Das schreckliche Verbrechensdrama begann Ende 2014 in Lüdenscheid. Dort soll der 37-Jährige eine 80-jährige Frau brutal überfallen und ihr Geld und Schmuck im Gesamtwert von rund 100.000 Euro geraubt haben. Diese Beute – so der Anklagevorwurf – deponierte der Mann aus Dagestan bei einem Bekannten (28) in Herne. Der soll die Beute aber unterschlagen haben. Kurze Zeit später war er tot.
Auch interessant
Am 2. März 2015 wurde er von verschiedenen Leuten an einem unbekannten Ort in Bochum, Herne oder Recklinghausen in einen Hinterhalt gelockt und in einem extra angemieteten Kastenwagen qualvoll getötet. Erst sollte er nur zusammengeschlagen werden, aber weil er sich wehrte, wurde er erschlagen. Zuvor wurde er mit Reizgas besprüht, gefesselt und am Boden fixiert. Auch Warnschüsse wurden abgefeuert. Haupttäter soll der 37-Jährige sein.
Wegen Beteiligung an der Bluttat wurden bereits am 21. April 2016 in Bochum eine Hernerin (32) verurteilt (sechs Jahre Haft) sowie ein 27-jähriger Essener (lebenslänglich).