Bochum. . Die Staatsanwaltschaft hat Mord-Anklage gegen einen 54-jährigen Wattenscheider erhoben. Er soll seine Stieftochter erwürgt haben – aus einem unfassbaren Motiv.

  • Vier Monate nach dem gewaltsamen Tod einer 21-jährigen Frau wurde Mord-Anklage erhoben
  • Angeklagt ist ein 54-jähriger Mann aus Wattenscheid
  • Die Tat soll er begangen haben, um seine Ehefrau zu bestrafen, weil sie zu dominant in der Ehe gewesen sein soll

Vier Monate nach dem gewaltsamen Tod einer 21-jährigen Frau in Wattenscheid hat Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann Anklage wegen Mordes gegen einen 54-jährigen Mann erhoben. Das bestätigte das Landgericht am Dienstag der WAZ. Der Mann soll am 4. April um 6.40 Uhr seine Stieftochter in seiner Wohnung an der Bochumer Straße mit einem harten Gegenstand bewusstlos geschlagen und erwürgt haben.

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Von Sinan Sat und Ellen Wiederstein

Als seine Ehefrau, die Kindesmutter (54), um 8.50 Uhr nach Hause kam, soll er sie mit einer Glasflasche attackiert und gewürgt haben – laut Anklage ein Mordversuch. Die stark blutende Frau konnte sich aber befreien. Im Kinderzimmer entdeckte sie ihre tote Tochter.

Nach der Tat Geld vom Konto des Opfer abgehoben

Zur Tatzeit soll die 21-Jährige arg- und wehrlos gewesen sein. Die Anklage listet ein weiteres Mordmerkmal auf: niedrige Beweggründe. Dahinter verbirgt sich das mutmaßliche Tatmotiv. Der Angeklagte soll die Stieftochter getötet haben, um seine Ehefrau dafür zu bestrafen, dass sie zu dominant in der Ehe gewesen sein soll.

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Nach den Taten soll der 54-Jährige mit der EC-Karte seiner Stieftochter um 9.18 und 9.50 Uhr in der Bochumer Innenstadt 500 und 400 Euro abgehoben haben. Erst am Morgen nach dem Tattag stellte er sich der Polizei in Wattenscheid.

Stiefvater bestreitet die Tat nicht

Verteidiger Hans Reinhardt: „Er bestreitet nicht, dass er seine Stieftochter getötet hat.“ Einzelne Umstände würde aber erst der Prozess klären. Ein Termin ist noch unklar.

Der Angeschuldigte ist wegen Gewalt vorbestraft. Im Jahr 2008 wurde er wegen Körperverletzung zu 15 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt, weil er seine damalige Lebenspartnerin attackiert hatte.