Bochum. Grausames Familiendrama in Bochum-Wattenscheid: Ein Mann soll seine Stieftochter (21) getötet haben. Ihre Mutter fand die Tote im Kinderzimmer.

Ein grausames Familiendrama, bei dem eine 21-jährige Frau getötet wurde, hat sich am Montag in Wattenscheid-Heide abgespielt. Wie die Polizei mitteilt, sei zu den Hintergründen bisher nichts bekannt. Nach Auskunft der Polizei ist der 54-jährige Stiefvater der jungen Frau dringend tatverdächtig. Was sich genau in der Wohnung an der Bochumer Straße abgespielt hat, müssen die Ermittlungen erst noch ergeben. Am Dienstagvormittag stellte sich der Tatverdächtige auf der Polizeiwache in Wattenscheid und wurde festgenommen. Gestern Nachmittag wurde der Mann dem Haftrichter vorgeführt.

Nach bisherigem Kenntnisstand der Polizei hat die 54-jährige Mutter ihre leblose Tochter im Kinderzimmer gefunden, nachdem sie am Montagmorgen selbst von ihrem Ehemann attackiert worden war. Die Mutter soll gegen 8.45 Uhr nach Hause gekommen sein. Kaum hatte sie die Tür geöffnet, soll sie unvermittelt von ihrem Ehemann angegriffen und zu Boden geschlagen worden sein. Erst als seine Frau um Hilfe schrie, habe der Mann von ihr abgelassen und sei geflüchtet, teilt die Polizei mit. Eine Nachbarin verständigte umgehend die Polizei. Dann suchte die schwer verletzte Frau nach ihrer 21-jährigen Tochter und fand sie leblos im Kinderzimmer. Die Reanimationsmaßnahmen eines herbeigerufenen Notarztes blieben erfolglos. Zu den genauen Todesumständen wollen sich die Behörden bisher noch nicht äußern. Fest stehe, dass die Tochter gewaltsam zu Tode gekommen ist. Der zunächst geflohene Ehemann steht im dringenden Tatverdacht, seine Stieftochter getötet zu haben.

Mit einem Großaufgebot suchte die Bochumer Polizei nach der Tat nach dem Mann. Die Fahndungsmaßnahmen blieben zunächst ergebnislos. Laut Polizei soll der Mann am Montag noch Geld an einem Automaten in der Bochumer Innenstadt abgeholt haben.

Der Hausbesitzer (68) des Sieben-Familien-Hauses (Name der Redaktion bekannt), der selbst mit seiner Ehefrau dort wohnt, sagte auf WAZ-Nachfrage, dass „diese Familie eine ganz normale, vernünftige und unauffällige ist. Die Frau wohnt schon seit gut 30 Jahren hier. Es ist nie etwas vorgefallen, wir haben nie etwas gehört.“ Der Eigentümer kam, so sagt er, am Montagmorgen gegen 9.20 Uhr mit seiner Ehefrau aus der Stadt, als „vor dem Haus der Rettungswagen und drei Polizeiautos standen“. Und: „Im Hausflur hörten wir die verletzte Frau laut schreien.“

Der Hausbesitzer sei dann hoch in die zweite Etage gegangen, wo die Familie wohnt, und habe im Korridor die Blutlache gesehen. „Das ist ein Schock für uns, für uns alle hier.“ Nicht viele Nachbarn hätten die Tat mitbekommen, meint er. „Ich werde jetzt alle Mieter in Ruhe lassen. Alle müssen das erstmal verarbeiten.“