Rosenberg. Thomas Blinne, Rainer Weber und Jeffrey Ekoko sind als Quartiershausmeister im Rosenberg unterwegs. Kontrollen für mehr Sicherheit und Sauberkeit.
Sie gehören fast schon zum Straßenbild: Thomas Blinne (53), Jeffrey Ekoko (41) und Rainer Weber (60) ziehen allmorgendlich nach kurzer Lagebesprechung durch den Rosenberg. Seit drei Wochen sind die Männer, jeder von ihnen war mehrere Jahre arbeitslos, als Quartiershausmeister im Ortsteil unterwegs.
Die Gewerkstatt, ihr Arbeitgeber, hat die Stellen mit finanzieller Unterstützung des Jobcenters im Rahmen des Bundesprogramms „Soziale Teilhabe“ geschaffen. Die Arbeitsverhältnisse sind auf 18 Monate befristet; 910 Euro bleibt ihnen netto als Monatsverdienst. „Jetzt kann ich wenigstens wieder in die Rentenkasse einzahlen, was vorher nicht möglich war“, sagt Thomas Blinne, der sich die letzten Jahre mit Gelegenheitsjobs über Wasser hielt. Er war auch schon einmal als Hausmeister in einer Schule tätig, genau wie Jeffrey Ekoko in einem Großbetrieb.
„Schöner wären längerfristige Verträge, damit die Leute eine Sicherheit haben“, sagt Michael Kurzhals vom Bochumer Jobcenter. Ein Wunsch, den die Hausmeister nur teilen können: „Wenn’s länger ginge, wär’s schon optimal. So fängt man nach eineinhalb Jahren wieder bei Null an“, berichtet Rainer Weber.
Dennoch sind die drei zufrieden mit ihrem neuen Einsatz. „Wir werden von den Bürgern positiv aufgenommen. Viele kennen uns schon, man kommt ins Gespräch mit ihnen“, schildert Blinne. Die „Kümmerer“ sind auch leicht zu identifizieren durch den T-Shirt-Aufdruck „Quartiershausmeiser Rosenberg“.
Durch Polizei und Ordnungsdienst geschult
Sechs Stunden täglich sind sie im Viertel unterwegs, haben feste Anlaufstellen. „Wir kontrollieren etwa den Spielplatz, ob da nicht Jugendliche herumlungern, weisen Geschäftsleute in der Einkaufszeile auf Vermüllung hin oder sammeln Flaschen an der Skaterbahn ein“, schildert Jeffrey Ekoko, der vor Jahren bei der SG 09 kickte.
Keiner von ihnen lebt in Harpen. „Das haben wir bewusst so ausgesucht“, sagt Johannes Rohleder vom Jobcenter, „damit die Leute nicht auch in ihrer Freizeit angesprochen werden und es ein 24-Stunden-Job wird.“ Jeffrey Ekoko lebt in Wattenscheid, Rainer Weber wohnt in Laer und Thomas Blinne ist in Steinkuhl zu Hause.
Nicht nur Müllsäcke und Zangen haben sie stets dabei, auch einen Fotoapparat. „Als wir ein auffälliges Fahrzeuge mit Insassen im Bockholt sahen, haben wir sicherheitshalber ein Bild gemacht; wäre etwas passiert, hätten wir den Beweis.“ Es war aber wohl nur ein Pärchen, das aufgeschreckt wurde.
Den Menschen ein Sicherheitsgefühl vermitteln, für Ordnung sorgen, das ist Ziel des Einsatzes der Quartiershausmeister. Im Vorfeld wurden sie durch Polizei und Ordnungsdienst geschult.
Wenn in den nächsten Wochen der Flüchtlingsstandort am Nordbad bezogen wird, könnte auch dort ein Tätigkeitsfeld sein. Jeffrey Ekoko könnte sich vorstellen, mit Kindern Fußball zu spielen. „Oder wenn das Jugendzentrum an der Wotanstraße Spielangebote macht, müsste jemand die Kleinen dort hinfahren“, ergänzt Michael Kurzhals. Zu den Betreuern der Flüchtlinge aber werden sie nicht zählen, das betont Werner Fuhrmann, Betriebsleiter der Gewerkstatt und Vorsitzender der Arge Rosenberg: „Das übernimmt die Awo.“