Matthias Köllmann im Treffpunkt Hu-Kultur wird nun ein Jahr lang für seine Tätigkeit bezahlt, die er bereits ehrenamtlich ausübte
Hustadt. Erstmals bekommt Matthias Köllmann Geld für seinen Einsatz, den er seit Jahren ehrenamtlich übernimmt: Der 42-Jährige hilft seit gut drei Jahren beim Förderverein Hustadt im sozio-kulturellen Treffpunkt „Hu-Kultur“ aus. Bislang aber ohne Bezahlung: Köllmann war zehn Jahre lang selbstständig, bevor die Kunden wegblieben und er arbeitslos wurde.
Nun richtet das Jobcenter Bochum für ihn die Stelle des Einrichtungs- und Kulturmanagers ein – zunächst für ein Jahr. „Hu-Kultur ist ein Herzblutprojekt für mich“, sagt Matthias Köllmann. „Dass ich jetzt ein Jahr lang mit meiner Arbeit für die Hustadt mein eigenes Geld verdiene, ist eine tolle Anerkennung und gibt mir die Möglichkeit, mich noch intensiver in meinem Stadtteil einzubringen.“
Zugang zu Familien
Matthias Köllmann hat über die Pflege von Freundschaften mit Kindern und Jugendlichen bei der Planung des Pavillons vor einigen Jahren Zugang zu den Familien in der Hustadt gefunden.
Durch seine ehrenamtliche Tätigkeit kennt Köllmann die Nachbarschaft im Viertel gut, pflegt Kontakte zu den Menschen. Das betont auch Christian Uhlig, Vorsitzender des Fördervereins: „Wir sind froh, dass wir unsere Arbeit jetzt auf eine feste Basis stellen können, zumindest für zwölf Monate.“
Denn Köllmann managt nicht nur das Zentrum; bislang schon setzte er sich in allen Bereichen ein bei Aufgaben, die anfallen. Auch für Veranstaltungen und den Kulturpavillon ist er verantwortlich. Zudem ist er fester Ansprechpartner für die Anwohner. Zugleich fungiert er als Verbindung zu städtischen Ämtern und örtlichen Einrichtungen. Denn die Hustadt ist Stadtumbauprojekt. Dazu suchte Burkhard Huhn vom Stadtplanungsamt nach Wegen, die Arbeit im Quartier zu verstetigen.
So ermöglicht nun das Jobcenter die Einrichtung nicht nur Köllmanns Stelle: Drei sogenannte Quartiershausmeister werden ebenfalls für ein Jahr beschäftigt, die sich im Treffpunkt Hu-Kultur, aber vor allem auch in der Hustadt als Team einsetzen. Christian Uhlig: „Sie werden im Haus in der Küche und im Service gebraucht, sehen nach dem Rechten und sollen kleine Schäden beheben.“
Arbeiten, die der Förderverein bislang gar nicht leisten konnte. Diese drei AGH-Stellen gelten als Arbeitsgelegenheit für Langzeitarbeitslose und werden mit 1,50 Euro vergütet. Matthias Köllmann wird den Einsatz der drei Neuen koordinieren. Somit kann die Arbeit im Stadtteil mehr Profil gewinnen, das Projekt strukturell gestärkt werden, so Uhlig. Das Jobcenter trägt 75 Prozent der Lohnkosten für Matthias Köllmann und die Aufwandsentschädigung für die Quartiershausmeister, den Rest steuert der Förderverein aus Mitteln der Städtebauförderung bei.
Wenn es nach Matthias Köllmann geht, dann werden durch seine Arbeit noch mehr Bewohner der Hustadt eine neue Perspektive gewinnen: „Langfristig sollen hier weitere Arbeitsplätze entstehen.“ Ob Catering-Service, Marktstand oder mobile Espresso-Bar -- Pläne hat er genug und die ersten Aufträge gibt es auch schon.