Bochum. Das Schauspielhaus und das Matthias-Claudius-Sozialwerk sorgen für die Umgestaltung. Aufenthaltsqualität soll erhöht werden.
- Kammerspiele-Restaurant eröffnet im September neu.
- Technik wird generalüberholt und es entstehen mehr Plätze.
- Theaterkasse zieht zum Eingangsbereich um.
Die großen Fenster der Kammerspiele an der Königsallee sind ein einzigartiger Blickfang, im Moment muss man allerdings auf tiefere Einblicke verzichten. Papierbahnen verdecken die Scheiben, nur, wer sich lang macht, kann darüber hinweg sehen. Der überraschte Blick fällt – auf eine Baustelle!
Raum fürs Foyer-Geplauder
Tatsächlich ist das Restaurant „Tana’s“, das sich im Kammerfoyer befand, Geschichte. Der Bereich ist komplett ausgeräumt, wie man beim Baustellenbesuch verwundert feststellen kann. Nichts steht mehr, die Tische sind weg, die Sitzgelegenheiten, sogar die Theatertheke, angestammter Platz fürs Foyer-Geplauder und beliebter spätabendlicher Treffpunkt auch für so manche Schauspieler, die sich hier gern unters „Volk“ mischen. „Und die Theaterkasse kommt auch noch weg“, sagt Matthias Nowicki, kaufmännischer Direktor des Schauspielhauses und Hüter des Theaters während der Sommerpause.
Mehr Aufenthaltsqualität
Aber „weg“ heißt natürlich nicht: komplett verschwunden. „Die Kasse wird aus dem Mittelbereich des Foyers an die nördliche Eingangtür verlegt“, erläutert Nowicki, „so gewinnen wir mehr Platz für die Gastronomie, und die Theaterbesucher können sich gleich am Eingang um die Karten kümmern.“
Tatsächlich sorgte die Kassensituation in der Vergangenheit immer wieder für Gedränge; hier die Kartenkäufer, dort die Restaurantgäste. Nach erfolgtem Umbau soll es nun für alle bequemer werden. Mehr Aufenthaltsqualität, das steckt als Absicht hinter der Baumaßnahme, die bis Anfang September abgeschlossen sein muss: „Zum Spielzeitstart ist alles fertig“, betont Nowicki.
Investitionen auch in die Gebäudetechnik
Das Schauspielhaus realisiert den Komplettumbau mit seinem Gastronomie-Pächter, dem Matthias-Claudius-Sozialwerk (MCS). „Die Küchen- und Gebäudetechnik war in die Jahre gekommen, auch die Sitzgelegenheiten entsprachen nicht mehr dem Standard“, sagt Ralf Gleichmann, MCS-Projektleiter. So sei man überein gekommen, die notwendige Veränderung gemeinsam anzugehen.
Erst „Speisekammer“, dann „Tana’s“
Als vierte Spielstätte nach dem Großen und Kleinen Haus und dem Theater Unten gesellte sich im Zuge einer Grundsanierung des Theaters während der Hartmann-Ära die Gastronomie „Speisekammer“ im Foyer der Kammerspiele hinzu.
Hier gab es fortan Lesungen und kleinere Stücke. Nicht selten finden auch im heutigen Tana’s Veranstaltungen statt, etwa Schauspieler-Gespräche.
Das Theater übernimmt als Besitzer die Erneuerung der Technik, z.B. Wasserleitungen, E-Leitungen, MCS investiert in eine moderne Küchentechnik und in die neue Ausstattung und Gestaltung des Restaurants. Knapp 200 000 Euro nimmt das Sozialwerk dafür in die Hand. „Es geht uns um eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität für die Gäste“, sagt Gleichmann. Was auch im Sinne von Direktor Nowicki ist: „Das Tana’s als Begenungs- und Aufenthaltsstätte bedeutet für unser Theater einen nicht zu unterschätzenden Mehrwert.“
Mehr Atmosphäre, mehr Ambiente, mehr Restaurantplätze (demnächst 100 statt 74). Anfang September kann das neue Tana’s in Augenschein genommen werden. Und eine neue Speisekarten gibt’s natürlich auch!