Bochum. . „Zukunftsprojekt n.a.t.u.r.“ bekommt grünes Licht für die Idee, die Fläche zu bepflanzen und zu beleben. Im Herbst soll es schon losgehen.

Der Tana-Schanzara-Platz wird vorerst nicht umgebaut. Noch immer gibt es kein Signal vom Land, wann die Fördermittel fließen; fast 300.000 Euro soll die Gestaltung kosten. Stattdessen hat das „Zukunftsprojekt n.a.t.u.r.“ jetzt in der Bezirksvertretung Mitte einstimmig grünes Licht bekommen, die Fläche temporär zu bepflanzen, und zwar gemeinsam mit Bürgern.

„Wir wollen den Platz begrünen und beleben; zwei Jahre lang war ja nichts möglich wegen des Umbaus der Oskar-Hoffmann-Straße“, erklärte Stefan Richter, Vorstand des Vereins Oskar, wo das Projekt beheimatet ist, im Gremium.

Konzerte und Lesungen in den Abendstunden

Aufenthaltsqualität wollen die „n.a.t.u.r.“-Leute dem Schanzara-Platz verleihen. Damit die Menschen auch abends dort verweilen, sind z.B. Akustikkonzerte und Lesungen auf kleiner Bühne geplant.

Zur Sicherheit der Kinder auf dem Spielplatz soll eine bauliche Abgrenzung zur Oskar-Hoffmann-Straße geschaffen werden. Das Konzept wollen die Projekt-Teilnehmer in Modulen umsetzen.

Noch im Herbst soll’s losgehen; während des „Festivals n.a.t.u.r.“ (25. September bis 3. Oktober) im Viktoria-Quartier sollen die Ideen präsentiert und Leute gewonnen werden. Festivalleiter Janwillem Huda (32) ist hocherfreut, dass der Bezirk das Projekt unterstützt: „Sobald wir eine lose Gruppe zusammenhaben, wollen wir erste Veränderungen vornehmen, Sitzgelegenheiten schaffen, kleine Beete und Wege anlegen, eine Bühne bauen.“

Pflege soll in die Hände der Bürger übergehen

Die eigentliche Renovierung des Platzes, der lange als Baulager für den Straßenumbau diente, soll 2016 folgen. Alle Arbeiten werden gemeinsam mit Bürgern gestemmt,jeweils unter Aufsicht von Profis. Die Grüne Schule aus Stiepel will als Pate fungieren.

„Tanas Garten“ soll in mehreren Phasen entstehen, ohne großen Kostenaufwand, wie die „n.a.t.u.r.“-Protagonisten versichern. Das hört die Politik besonders gern: „Der Bezirk sollte den teuren alten Beschluss zur Platzgestaltung aufheben; diese Begrünungs-Idee wird Tana mehr gerecht als das Mausoleum“, so James Wille, CDU-Fraktionschef im Bezirk. Sein SPD-Pendant, Martin Oldengott, dazu: „Wir tragen den CDU-Vorschlag zwar nicht mit, doch Provisorien sind ja oft von Dauer.“ Angelehnt an den Umbau-Entwurf von Prof. Henri Bava soll der Platz weitgehend eine Freifläche bleiben, mit Beton- und Aufbauten, wenig Grün. Tanas Skulptur, die noch gegenüber auf dem Hans-Schalla-Platz steht, soll unter einen Kirschbaum auf „ihrem“ Platz umsiedeln, sobald der Platz baulich umgestaltet ist.

Steinbeete will das „n.a.t.u.r.“-Projekt auch anlegen, vorwiegend aber für viel Grün sorgen. Die Pflege wird anfänglich noch der Verein Oskar übernehmen, soll aber später in die Hände der Bürger übergehen. „Wir werden rasch anfangen, Spenden und Sponsoren zu akquirieren“, sagt Janwillem Huda. Er rechnet damit, dass das Garten-Projekt eine Überlebensdauer von mindestens zwei Jahren hat; „bis 2016 passiert da nichts“. Doch sollen alle Arbeiten so angelegt werden, dass sie in kürzester Zeit beseitigt werden können, sobald die Stadt ihren Bebauungsplan umsetzen will.