Bochum. Der Verein versorgt täglich bis zu 140 Menschen mit einem Mittagessen. Sowohl Ehrenamtler als auch Gäste fühlen sich in der Einrichtung wohl.
- Die Bochumer Suppenküche war eine der ersten in Deutschland
- Mittlerweile gibt es mehr als 2000 solcher Einrichtungen
- Für 50 Cent gibt es jeden Tag eine warme Mahlzeit
Mittlerweile 20 Jahre ist es her, dass Prof. Dieter Schulz zusammen mit seiner Frau und Kollegen wie Dr. Hubertus Lehnert und anderen den Entschluss fasste, eine Suppenküche ins Leben zu rufen. Damals gab es bundesweit nur 14 Einrichtungen dieser Art. Mittlerweile gibt es mehr als 2000. Am Bedarf an der Bochumer Suppenküche hat sich nichts geändert, noch immer begrüßt sie täglich etwa 125 bis 140 Menschen.
Die Bochumer, die die Küche besuchen, kommen aus den verschiedensten Gruppen: Arbeitslose, Rentner, Alkoholiker und viele mehr sind täglich zu Gast. Einen Sozialschein oder Ähnliches muss hier niemand vorzeigen. Wer essen möchte, der darf es auch. Gerade einmal 50 symbolische Cent bezahlt jeder für das Essen, das die Mensa zur Verfügung stellt. Der Betrag hat sich seit der Anfangszeit (da war es noch eine Mark) nicht geändert.
Ausschließlich private Spenden
Von Beginn an ist die Küche voll auf privates Engagement angewiesen, zum Beispiel erhält sie nur private statt städtische Spenden. Auch die Helfer sind allesamt Ehrenamtler, bezahlt wird hier niemand. Trotz allem hat die soziale Einrichtung keine Probleme, neue, meist ältere Helfer zu gewinnen. Wichtig ist lediglich, dass jeder Interessierte die Einrichtung mal kennen lernt: „Die Leute müssen wissen, worauf sie sich einlassen“, so Schulz. Denn es sei gerade für betagte Menschen oft eine physische Belastung.
Doch den Helfern macht es großen Spaß, das Projekt zu unterstützen. „Ich kenne es gar nicht anders“, sagt Uwe Romanowsky, der die Küche seit etwa sechs Jahren an den verschiedenen Stellen unterstützt. Das sei keine Arbeit, das sei vielmehr Freizeitgestaltung. Und auch Hans von Gradowski, ebenfalls seit zwei Jahren ehrenamtlich hier tätig, ist überzeugt: Wenn die Suppenküche nicht mehr wäre, würde ihm was fehlen.
Kooperation mit Wattenscheider Tafel
Auch nach all den Jahren hat sich die Einrichtung noch immer vor allem auf das Essen fokussiert. Zusätzlich zum warmen Mittagessen gibt es mittlerweile auch eine Kooperation mit der Wattenscheider Tafel. So können den Gästen Lebensmittel für das Abendessen und Frühstück mitgegeben werden. Außerdem ist zweimal in der Woche ein Arzt für Untersuchungen vor Ort. Doch darüber hinaus gehende Angebote wie beispielsweise eine Kleiderkammer soll es nicht geben. Denn: „Wir wollen nicht in Konkurrenz zu anderen Initiativen treten“, sagt Leiter Schulz.
Die Gäste sind dankbar für das unkomplizierte Angebot. „Hier bekommt man eine ausgewogene Ernährung, das hat man sonst als Junggeselle nicht so“, erzählt ein 72-jähriger Gast. Er ist seit fünf Jahren regelmäßig hier und hofft, dass er das auch weiterhin sein kann: „Ich bete jeden Tag das Vater-Unser, dass die Suppenküche noch bleibt“, sagt er und schmunzelt. Den Ernst hinter seiner kecken Formulierung merkt man ihm an.
Die Geschichte der Suppenküche
Gegründet wurde die Suppenküche am 7. Juli 1996. Die erste Essensausgabe war am 17. Dezember desselben Jahres.
Zweimal muss die Initiative in den vergangenen 20 Jahren umziehen. Mittlerweile ist sie mit ihrer Einrichtung an der Stühmeyerstraße 33 im Bochumer Zentrum beheimatet.
Spenden nimmt der Verein gerne auf seinem Konto bei der Sparkasse Bochum entgegen unter IBAN: DE18 4305 0001 0029 4015 36 BIC: WELADED1BOC. Es kann auch eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden.