Bochum. . Björn ist einer von drei Bewohnern der zweiten Univercity-WG. Einmal in der Woche hilft er ehrenamtlich in der Suppenküche.

Zeilen aus dem Bochum-Lied von Herbert Grönemeyer zieren dieser Tage das Stadtbild. Sie werden im Zusammenhang mit dem neuen Logo gezeigt, mit dem Bochum-Marketing wirbt.

Wie passend, dass auch Björn (32) eine der vielen Grönemeyer-Zeile nutzt. Er wohnt in der Univercity-Wohngemeinschaft, die es in diesem Jahr zum zweiten Mal gibt. Er und seine beiden Mitbewohner (siehe Zweittext) sind angehalten, über ihr Leben auf der Facebook-Seite der WG zu berichten. Sie sind Univercity-Botschafter, Werbeträger der Aktion. Björn zum Beispiel hilft nun regelmäßig in der Suppenküche mit: „Hier wo das Herz noch zählt...“

Immer Freitags – 10.30 bis 13.30 Uhr – hilft er dort, schmiert Brote, kocht Kaffee, verteilt Essen, versucht auch mit den Bedürftigen ins Gespräch zu kommen, warme Worte für sie zum warmen Essen zu finden. „Für 50 Cent oder einen entsprechenden Gutschein“, sagt Björn, „bekommt hier jeder ein warmes Mittagessen und Lebensmittel für den Alltagsbedarf. Ich bin immer noch schwer beeindruckt, mit welcher Herzlichkeit und Wertschätzung die Mitarbeiter der Suppenküche dort arbeiten.“

Er hatte selbst die Idee dazu, dort mitzuhelfen. „Das war keine Vorgabe von Univercity. Ich hatte erst daran gedacht, bei der Tafel in Wattenscheid zu helfen. Die befindet sich aber im Umbruch. Deshalb bin ich dann zur Suppenküche gekommen.“ Er hat die Entscheidung nicht bereut.

Zusammenarbeit mit dem Akafö

In Zusammenarbeit mit dem Akademischen Förderungswerk (Akafö) bekommt die Suppenküche das Essen geliefert, an Feiertagen auch von der Küche des Katholischen Klinikums. Von der Wattenscheider Tafel erhält die Suppenküche dann noch Obst, Gemüse und Lebensmittel, die auch verteilt werden. Bäckereien aus Bochum spenden Brot, das ebenfalls verteilt wird. „Ein Teil der Brote wird geschmiert und als Butterbrot to go den Leuten mitgegeben“, sagt Björn, der nicht nur in der Suppenküche aushilft, sondern neben seinem Studium an der Evangelischen Fachhochschule Bochum auch noch als Gesundheits- und Krankenpfleger arbeitet. „Ich habe mich für ein Stipendium beworben“, sagt er. „Dafür muss ich soziales Engagement nachweisen.“

Das soll für ihn aber weder mit dem Erhalt des Stipendiums noch mit dem Ende seiner Tätigkeit als Univercity-Botschafter enden. „Wenn ich das Engagement der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter hier sehe, finde ich das sehr motivierend. Ich werde das solange machen, wie ich Lust dazu habe.“

Björn hört sich nicht danach an, dass er schnell die Lust daran verlieren wird.

Univercity-WG hat wieder drei Bewohner 

Die Univercity-Wohngemeinschaft hat wieder eine weibliche Note und damit drei Bewohner. Nachdem Jana Mesenkamp bereits wenige Wochen nach ihrem Einzug in die Wohnung am Hustadtring ihre Sachen wieder gepackt hat, zieht zum 1. April Katharina Mraz (24) ein.

Katharina Mraz ist die neue Bewohnerin der Univercity-WG.
Katharina Mraz ist die neue Bewohnerin der Univercity-WG. © Dietmar Wäsche / FUNKE Foto Serv

Weit hat sie es nicht, die junge Frau aus Schalksmühle im Sauerland, die an der Ruhr-Uni Deutsch, Englisch und Philosophie auf Lehramt studiert. Aktuell sieht sie noch das Uni-Center, wenn sie aus ihrem Zimmerfenster blickt. Es sind nur wenige hundert Meter weiter, bis zur WG mit Björn und José Ignacio Chielli. „Viel habe ich auch nicht zu transportieren“, sagt sie. „Wenn die beiden Jungs mir helfen, ist das schnell erledigt.“ Es wäre die erste gemeinsame Aktion der neuen Dreierbande. Viele weitere sollen folgen.

„Wir glauben“, sagte Johanna Hüttner, die bei Bo-Marketing für Univercity zuständig ist, „dass wir mit Katharina Mraz eine gute neue Botschafterin gefunden haben. Wir haben, als wir kurzfristig die Nachfolgerin von Jana Mesenkamp finden mussten, darauf geachtet, dass die neue Mitbewohnerin eigene Themen mitbringt.“

In diesem Fall sind es die Mitarbeit im Literaturprojekt „Treibgut“, die Leitung der Schreibwerkstatt der Ruhr-Uni, bei der Schüler beim Schreiben unterstützt werden, sowie die Fotografie als Hobby. Weitere Themen und Aktionen wollen Hüttner und die WG-Bewohner in den nächsten Tagen gemeinsam finden.