Bochum. Der Verein Geo Park Ruhrgebiet markiert Fundstelle der Saurierspur mit einer Informationstafel. Hier gibt es zahlreiche Hinweise zu einem Tier, das vor rund 316 Millionen Jahren auf der Erde lebte.

  • Fährtenspur und Tiernachbildung werden später im Museum gezeigt
  • Derzeit entschlüsseln Wissenschaftler die Spur
  • So gewinnen sie Rückschlüsse auf das Leben des Urtiers

Sogar die Knappen hatten eine Abordnung zum Leinpfad unweit der alten Fähre geschickt, um der Enthüllung einer Infotafel zum spektakulären Fund einer Steinplatte mit einer 316 Millionen Jahre alten Saurierspur beizuwohnen. Es gab Schnaps, das Steigerlied und die Präsentation einer Nachbildung des „Ichnio-therium praesidentis“, so der wissenschaftliche Name das Tieres.

Jetzt steht eine Info-Tafel vor dem kleinen Steinbruch in dem vor fünf Jahren eine Familie aus Dortmund die Saurierspur entdeckt hatte. Hier gibt es nun Informationen zu diesem spektakulären Fund. Immerhin handelt es sich um die älteste jemals in Mitteleuropa gefundene Wirbeltierfährte überhaupt.

Dr. Sebastian Voigt, Paläontologe vom Museum Geos­kop in Thallichtenberg/Pfalz, kam zur Enthüllung der Info-Tafel am Freitag extra nach Bochum. Der international anerkannte Experte für Saurierspuren berichtete darüber, was derzeit mit dem Fund geschieht.

Bergbaumuseum wird Fährtenplatte zeigen

Derzeit sind Spezialisten der Ruhr-Universität um Prof. Tom Schanz dabei, im Rahmen eines Projektes nähere Informationen über das Tier, übrigens ein direkter Vorfahr des Menschen, zu erhalten. Insbesondere das Gewicht könnte so bestimmt werden.

Voigt will zeitnah einen Antrag für ein auf drei Jahre angelegtes Forschungsprojekt stellen. Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen wollen versuchen, sich dem Urzeittier zu nähern. Biomechaniker könnten etwa erkennen, wie es sich fortbewegt hat und sogar Rückschlüsse auf das Aussehen ziehen. „So nähern wir uns der Wahrheit“, hofft Voigt. Sein Traum ist es, dass im Jahr 2023, genau 100 Jahre, nachdem Bergleute auf der Bochumer Zeche Präsident (daher der Name des Tieres) erstmals auf ähnliche Spuren stießen, das Ergebnis präsentiert wird.

Das Bergbaumuseum wird dann die Fährtenplatte und womöglich eine neue Saurier-Nachbildung, hergestellt mit Hilfe der wissenschaftlichen Ergebnisse, der interessierten Öffentlichkeit präsentieren. Immerhin handelt es sich um einen extrem wichtigen Baustein in der Geschichte des Lebens.