Bochum-Wiemelhausen. . Gelände der alten Kästner-Schule soll zum urbanen Stadtquartier werden. Erste Pläne werden der Bezirksvertretung Süd vorgestellt, doch die bleibt skeptisch.
Die Bagger leisten ganze Arbeit: Auf dem Gelände der ehemaligen Erich-Kästner-Schule gehen die Abrissarbeiten gut voran. Bis auch die letzten Reste der mit PCB belasteten Gebäude aus den frühen 70er Jahren abgetragen sind, sollen noch einige Monate ins Land ziehen. Doch wie könnte die Fläche zwischen Markstraße und Stiepeler Straße in Zukunft genutzt werden?
Bislang sind es nur erste Planspiele, die das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt den Mitgliedern der Bezirksvertretung Süd bei ihrer Sitzung im Uni-Center vorstellt. Das Ziel: „Wir wollen ein urbanes Quartier schaffen, das sich städtebaulich und funktional in den Gesundheitscampus in direkter Nachbarschaft einfügt“, sagt Stadtplaner Kai Müller. Unter dem Motto „Gesundes Wohnen und Arbeiten im Quartier“ könnten hier in den nächsten Jahren etwa 100 bis 120 Wohneinheiten entstehen.
Interesse von Uni-Mitarbeitern wecken
Als „kleiner Baustein des großen Campus-Areals“ soll das Quartier vor allem für Mitarbeiter der Universität interessant werden. „Wir planen kein klassisches Studentenwohnheim“, betont Müller.
Denkbar wären auch Geschäfte oder Arztpraxen, die sich hier dazu gesellen. Der Neubau einer Zweifach-Sporthalle wird ebenso erwogen wie die Errichtung eines Parkplatzes für mindestens 160 Pkw.
Interessant ist die Architektur, die sich die Stadtplaner auf dem Gelände vorstellen. Die Wohnblöcke könnten auf vier „Eisschollen“ entstehen, die im Inneren viel Platz zum Verweilen bieten sollen. Das gesamte Quartier soll durch einen Ring von der Stiepeler Straße aus erschlossen werden. Für die Bewohner sind Tiefgaragen vorgesehen. Und auch das ist eine Idee: Die Kreuzung Markstraße / Stiepeler Straße könnte zum Kreisverkehr umgebaut werden. „Ob das die richtige Lösung wäre, müssen die Verkehrsplaner entscheiden“, meint Kai Müller.
Radfahrstreifen bis zum Gesundheitscampus
Ebenfalls soll die Stiepeler Straße ausgebaut und um einen Radfahrstreifen erweitert werden – dies aber wohl nur bis zum Gesundheitscampus und nicht hinunter bis zum Lottental.
Die Bezirksvertreter hören sich die Planspiele interessiert an, bleiben aber bei einigen Ideen skeptisch. „Mit den Eisschollen kann ich mich noch nicht anfreunden“, meint Gerd Sauer (CDU). „Auch die Zuwege sind mir nicht klar.“ Eine immer stärkere Belastung der Markstraße sieht Manfred Baldschus (FDP) auf die Bürger zukommen. „Das scheint mir sehr ambitioniert geplant zu sein.“
Mit der weiteren Umsetzung des Konzepts soll die EGR als Treuhänderin beauftragt werden. Geplant ist laut Verwaltung auch eine frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung.