Bochum. Am 18. und 19. Juni zeigen Naturfreunde wieder ihre Meisterwerke rund um ihr Haus. Darunter ist auch das riesige Prachtstück von Familie Pork.

„So ein Garten, mitten in Bochum – Wahnsinn!“

So hat es ein Gartenfreund ins Gästebuch der Familie Pork in Linden geschrieben, nachdem er sie im vorigen Jahr bei der Aktion „Offene Gärten Bochum“ besucht hatte. Am 18. und 19. Juni gibt es dazu erneut die Möglichkeit. Neben dem Garten von Familie Pork an der Hattinger Straße 625 öffnen sieben weitere Gärten in Bochum ihre Pforten für die Öffentlichkeit. Koordiniert wird die Aktion von Christa Sattler aus Hattingen. Auch ihren Garten stellt sie vor (Nierenhofer Straße 109). „Die Initiative zur Pflege der Gartenkultur bietet Gartenliebhabern seit elf Jahren in jedem Jahr Gartenkultur zum Anfassen“, erläutert sie. „Kleine bis große Gärten laden ein, Inspiration zu finden oder einfach nur die Schönheit und Vielfalt der Gärten zu bewundern.“

Selbstversorgung schmeckt besser

Zum Beispiel bei den Porks. Von der Straße aus ist nicht ansatzweise zu erahnen, welch ein Paradies hinter dem unscheinbaren Wohnhaus liegt. Auf rund 15.000 Quadratmeter Hangfläche blüht dort eine solche Vielfalt an Blumen, Pflanzen, Bäumen, Sträuchern, Gemüse, Gräsern und Kräutern, dass einem die Augen übergehen. Die Rhododendren sind haushoch und innendrin sogar begehbar, die kaum minder großen gelben Azaleen duften wie Parfüm, der Hortensienbusch setzt gerade zur dicken blauen Blüte an – und über allem thront voller Erhabenheit ein Mammutbaum. „Hier hat man göttliche Stille“, sagt Sigrid Pork, (83), die fast ihr ganzes Leben dort verbracht hat.

Insgesamt wachsen in ihrem Garten mehr als 100 botanische Arten. Alles ist mit einem vorzüglichen und jahrelang ausgebildeten Geschmack zusammengestellt. Hinzu kommen stilistisch gut abgestimmte Gartenhäuschen, Mäuerchen, Töpferarbeiten und Tierfiguren. Sogar ein Ofen zum Stutenbacken steht dort. Gleichzeitig wurde viel Wert auf Natürlichkeit gelegt. „Ich will keinen architektonisch aufgebauten Garten“, sagt Sigrid Pork. „Der Garten ist mit mir 60 Jahre lang gewachsen.“

Das Prachtstück ist aber auch das Werk ihrer Tochter Martina Pork (57). Die Pferdewirtschafterin arbeitet täglich dort, werktags drei Stunden lang, am Wochenende ein Vielfaches. Viel Liebe und Sachkenntnis steckt sie auch in ihren 4000 Quadratmeter großen Nutzgarten. Seltene Tomaten („Mexikanische Honigtomate“, „Ponderosa Pink“ etc.) und „russische Gurken“ wachsen dort ebenso wie alle üblichen Klassiker eines Gemüsegartens. Martina Pork ist Selbstversorgerin und sagt, dass ihr eigenes Produkt am besten schmeckt. „Es kann in Ruhe wachsen, es hat keine Eile.“

Diese weiteren Gärten präsentieren sich

Folgende weitere Gärten öffnen am 18./19. Juni ihre Pforten (11-18 Uhr): Familie Niessalla, Auf dem Güstenberg 4; Familie Müller, Siemensstraße 2a; Familie Brückhäuser, Am langen Seil 56; Fam. Kissinger, Schultesche Heide 42; Familie Niedereichholz, Ostholzer Hang 38; Fam. Weber, Charlottenstraße 51; Fam. Wallmeier, Jahnstraße 65.

Zudem öffnet bereits Familie Steffen an der Willi-Geldmacher-Straße 154 am 28./29. Mai ihre Pforten (11-17 Uhr).