Werne.. KGV Familienwohl Werne veranstaltet seit mehr als 30 Jahren ein Fest für ältere Menschen und frühere Laubenpieper. Das Angebot wird gerne angenommen .


Ein Mal im Jahr ist es soweit: Der Kleingartenverein (KGV) Familienwohl feiert seine Senioren. Dabei nehmen die aktiven Mitglieder nicht nur die eigenen – ehemaligen und heutigen – Kleingartenbesitzer ab 70 Jahren in den Blick. Auch die Senioren aus dem Awo-Seniorenzentrum „Auf der Kiekbast“ sind stets willkommen. Dieses Mal kamen 70 Senioren, davon 28 aus dem benachbarten Altenheim, die von den 25 Ehrenamtlichen bewirtetet wurden.

Für den KGV-Vorsitzenden Friedhelm Hoffmann sowie für die langjährige Aktive Annemarie Seifert ist das schon eine liebgewonnene Tradition. „Wir machen das seit inzwischen mehr als 30 Jahren“, erklären die beiden.

„Die ehemalige Vorsitzende Rita Roesenberger rief die Seniorenfeier damals ins Leben“, erzählt Annemarie Seifert. Zum Besuch der Altenheimbewohner merkt sie an: „Wir werden alle älter und kommen dann möglicherweise auch in ein Heim. Da ist es doch schön, wenn einen andere mal für ein paar Stunden herausholen.“

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Karin Kleinhubbert, die Leiterin des Seniorenzentrums, sieht das auch so. „Das ist eine super Idee. Unsere Senioren freuen sich jedes Mal auf den Besuch hier im Kleingarten“, erklärt die Diplom-Sozialarbeiterin. „Viele fragen schon Wochen vorher nach, wann wir das nächste Mal wieder hierher kommen.“

Zum Beispiel Walter Wilfersegger. Der Senior, der im Rollstuhl sitzt, hatte früher selbst einen der Gärten des Vereins. Bei einem Glas Wasser genießt er das Hier und Jetzt und schwelgt in schönen Laubenpieper-Erinnerungen.

Nach 38 Jahren den Garten abgegeben

Liselotte „Lotti“ Albrecht ist ebenfalls sehr froh, da zu sein. „38 Jahre hatten wir (Ehemann Gerhard und sie, Anm. d. Red.) hier einen Kleingarten. 2002 habe ich ihn abgegeben, nachdem mein Mann gestorben ist“, erzählt die 90-Jährige. Heute wohnt sie bei Tochter Angelika im Stadtteil und ist immer noch Mitglied der Awo-Frauengruppe Rüsingstraße.

„Die Kinder und Enkel sind hier groß geworden“, erinnert sich die Seniorin weiter. Während ihr Gerhard am liebsten überall Gemüse anbaute – etwa Möhren, Zwiebeln und Kappes (Weißkohl) – war sie eher der „Obst“-Typ. „Wir hatten auch Zwetschgen, schwarze Beeren und Äpfel im Garten, aus denen wir viel Saft machten“, erinnert sie sich. Und schickt eine Anekdote von durstigen Nachbarkindern hinterher: „Sie mochten alles am liebsten unverdünnt. Als mein Mann auf mein Anraten einmal Wasser beimengte, sagten sie ihm: Das letzte Mal schmeckte das aber besser.“

Ihr Fazit: Es war eine schöne Zeit. Toll, dass der Kleingartenverein sie jedes Jahr zum Seniorenfest einlädt. Mit Nachbar Heinz Speer stößt sie mit ihrer Fanta darauf an. Der ist nach dem Kuchen schon beim Pils.

Auch für Unterhaltung ist gesorgt: die Tanzgruppe Regenbogen tritt mit zwei Gruppen und Solotänzerin Annika Guse auf. Ein DJ legt auf. „Wir sind die Vortänzer“, lacht Reginata Marek bei einem Tänzchen mit Barbara Prizibilka, während oben die Regenwolken glücklicherweise vorüberziehen.