Bochum-Stiepel. Ökumenischer Bergmannsgottesdienst des Stiepeler Knappenvereins im Kloster kommt bei Beteiligten und 300 Besuchern toll an. Erlös für guten Zweck.

Zwischen Knappen und Kirche gibt es bis heute eine lebendige Beziehung. Das bewies der zweite Ökumenische Bergmannsgottesdienst des Knappenvereins Schlägel & Eisen Stiepel-Dorf 1884 eindrucksvoll. Die Knappen organisierten ihn zusammen mit der evangelischen und katholischen Ortsgemeinde sowie dem Zisterzienserkloster Stiepel.

Auf dem Vorplatz der Wallfahrtskirche St. Marien kamen gut 300 Besucher und Aktive zusammen, die alle am Ende zufrieden waren. So gab es viel Beifall für den Männerchor Vreden (Münsterland), der den Gottesdienst mitgestaltete. Die zahlreichen Knappen und ihre Gastvereine aus dem Südwestfälischen Knappenring verabschiedeten sich und die Besucher zudem mit einem stimmgewaltigen „Glück auf, der Steiger kommt“.

Ortspastor ruft zu Miteinander auf

„Das war ein sehr gelungener Gottesdienst“, fand Besucherin Gertraude Kahler aus der Gemeinde St. Meinolphus (Ehrenfeld) im Anschluss: „Alles sehr gut organisiert und stimmig.“ Ihr Lob galt vor allem dem Gesang des Männerchores. „Ich habe hier zum ersten Mal einen Bergmannsgottesdienst erlebt. Ich muss sagen: Er hat mir gut gefallen“, meinte auch Willi Vetter. Als aktives Mitglied des Stiepeler Vereins für Heimatforschung wollte er gerne mit seinem Kommen den Nachbarverein unterstützen.

Besucherin Annette Menke gefiel vor allem die Predigt von Ortspastor Pater Andreas Wüller: „Er hat aktuelle gesellschaftliche Probleme benannt und klar Position bezogen“, erklärte sie.

Aktuell 125 Mitglieder. Tendenz steigend

Der Knappenverein Schlägel & Eisen Stiepel/Dorf 1884 trifft sich an jedem ersten Dienstag im Monat um 19 Uhr im „Klosterhof“, Am Varenholt 17.

Das nächste Treffen ist am Dienstag, 7. Juni, um 19 Uhr. Der Landesvorsitzende Uwe Enstipp hält einen Vortrag zu „Chancen und Möglichkeiten von Knappenvereinen in der Zukunft.“

Der Knappenverein hat aktuell 125 Mitglieder. Tendenz steigend.

In der Tat. Wüller rief in seiner Predigt – ausgehend von der Solidarität unter Bergleuten – zu einem Miteinander aller gesellschaftlicher Gruppen auf dem Boden der demokratischen, freiheitlichen Grundordnung auf. Allerdings sei diese Gemeinschaft in Deutschland durch Krisen (Banken, Flüchtlinge) sowie durch Anfeindungen politischer Gruppen aktuell vor große Herausforderungen gestellt. Als Lösung forderte er mehr gesellschaftliche Solidarität, damit alle ein wirtschaftliches Auskommen haben, sowie die Bereitschaft zur Integration.

Die Idee entstand bereits 2013

Den Bergmannsgottesdienst gestalteten darüber hinaus Superintendent Gerald Hagmann (stellvertretend für Pfarrer Jürgen Stasing), Prior Pater Pirmin Johannes Holzschuh sowie die Schola der Mönche. Der Knappenvorsitzende Rainer Dickhut freute sich über das gelungene Miteinander. „Nach der Premiere in der Dorfkirche im letzten Jahr schaffen wir hier eine gute Tradition für das Brauchtum.“ Das zeige die Anteilnahme am Gottesdienst. Auch gesellschaftlich wolle man sich damit einsetzen, so Dickhut weiter: „Die Kollekte geht je zur Hälfte an das Hospiz St. Hildegard und die Flüchtlingshilfe Stiepel.“

Die Idee zum Bergmannsgottesdienst entstand beim Knappenverein bereits 2013. „Bei der Weihnachtsfeier haben Reinhard Menke-Wieczorek (Leiter des Männerchores Vreden, Anm. d. Red.) und ich das angedacht.“ Und inzwischen erfolgreich umgesetzt. Auf ein Neues im nächsten Jahr.