Stiepel. . Knappenverein Schlägel & Eisen plant Nachbildung neben dem Malakowturm am Bliestollen, die im Herbst stehen soll. Förderung von den Stadtwerken.

Der Knappenverein Schlägel & Eisen hat ein ereignisreiches Jahr vor sich. Während die Besucher des „Klosterhofs“ am Zisterzienser-Kloster jetzt von dem neuen Vereins-Maskottchen begrüßt werden, das den schönen Namen „Der Schwatte“ trägt, organisiert der Verein gerade einen großen Bergmannsgottesdienst, der am 20. Mai stattfinden soll.

Und dann gibt es ein weiteres Vorhaben, das spektakulär werden könnte: Direkt neben dem Mala-kowturm am Bliestollen im Weitmarer Holz, für den der Knappenverein im abgelaufenen Jahr gerade erst ein Dach für den Erhalt des Dankmals „besorgt“ hat, soll nun in diesem Jahr eine Nachbildung der Zeche Haunert entstehen, die an dieser Stelle in den 1950er Jahren tatsächlich existierte. „Wir haben bei den Stadtwerken einen Antrag im Rahmen der geförderten Zukunftsprojekte gestellt“, erzählt der Vorsitzende Rainer Dickhut. „Und dieser Antrag wurde nun genehmigt.“

An die Zeche Haunert, die im Volksmund „Zeche Eimerweise“ genannt wurde, erinnern sich wohl nur die Älteren. Bis zur Stilllegung 1959 war die Zeche nur wenige Jahre in Betrieb – und der Ertrag war übersichtlich: „Angeblich wurden hier 50 000 Tonnen Kohle gefördert, da kann man wirklich von ‘eimerweise’ sprechen“, meint Dickhut. Immerhin 41 Bergleute waren hier beschäftigt.

Heute stehe die kleine Zeche vor allem als Symbol für die Anfänge des Bergbaus nach dem Zweiten Weltkrieg und für den Beginn des Tiefbaus im Bochumer Süden. „Gleichzeitig macht die Kleinzeche deutlich, mit welch einfachen Mitteln nach 1945 versucht wurde, wieder Kohle zu fördern“, so Dickhut. „Denn nach dem Krieg wurde jeder Eimer gebraucht.“

Maskottchen im Klosterhof

Neun Meter hoch soll die Nachbildung werden. Der Knappenverein Schlägel & Eisen arbeitet dafür gemeinsam mit dem Bergbaumuseum – und freut sich besonders über die Zusage der Firma Deilmann-Haniel, die den Nachbau im Rahmen ihrer Lehrlingsausbildung auf den Weg bringen will. „Wenn alles glatt läuft, dann können wir Mitte des Jahres mit dem Bau beginnen.“ Etwa im Herbst könnte die Zeche Haunert dann ihre Wiedereröffnung feiern. „Ob wir regelmäßige Führungen anbieten werden, ist noch nicht klar“, sagt Dickhut. „In jedem Fall werden aber Infotafeln aufgestellt.“ Und wer gern mehr über die Zeche Haunert und den Bergbau in Stiepel und Sundern erfahren möchte, kann sich natürlich an den Knappenverein wenden.

Bergmannsgottesdienst am 20. Mai am Kloster

Nach dem großen Erfolg des ersten Bergmannsgottesdienstes im vergangenen Jahr in der Dorfkirche steigt die Neuauflage am 20. Mai, 18 Uhr, auf dem Hof des Zisterzienserklosters.

„Wegen mehrerer Wallfahrten steht uns ein großes Zelt zur Verfügung“, freut sich Rainer Dickhut. Ein Chor wird singen – und auch die Mönche selber wollen sich musikalisch an dem Gottesdienst beteiligen.

Auf viel Gegenliebe stößt übrigens das Maskottchen „Der Schwatte“ im Klosterhof. Die Figur wurde von der Wiemelhauser Künstlerin Moni Hilgenstöhler aus Holz geformt. „Viele schauen sich die Figur neugierig an“, sagt Dickhut. „Dadurch hat unser Verein schon fünf neue Mitglieder.“