Bochum. WAZ-Interview mit dem Swing-Musiker Chris Hopkins. Der Wahl-Bochumer absolviert mit seiner Band „Echoes of Swing“ nächste Woche zwei Autritte in Bochum.
Im Rahmen der längst Tradition gewordenen „Kemnade Jazz Nights“ präsentiert der gebürtige Amerikaner und Wahl-Bochumer Chris Hopkins (44) in der nächsten Woche wieder einmal zwei Auftritte mit seinem Stamm-Ensemble „Echoes of Swing“. Die WAZ sprach mit dem gefragten Jazzer, der weltweit auf der Bühne steht.
Alle Jahre wieder spielt die Hopkins-Band in der Scheune von Haus Kemnade...
Chris Hopkins: Ja, und ich liebe diese Heimspiele sehr, die seit über 15 Jahren zu einem Selbstläufer geworden sind! Die Atmosphäre zwischen klassisch und lässig hat etwas ganz Eigenes, und ich kann mich auf ein aufgeschlossenes, aufmerksames Stammpublikum verlassen. Und es gibt bei den Kemnader Jazz Nights immer etwas Besonderes. Vor zwei Jahren wurden wird fast vom Sturm weggeweht, im letzten Jahr herrschten Tropentemperaturen, und wir waren schon zur Pause klatschnass geschwitzt.
Zu Gast sind Sie mit Ihrem Ensemble Echoes of Swing, das seit Jahren in unveränderter Besetzung zusammenspielt. Gibt es da keine Abnutzungserscheinungen?
Hopkins: Wir versuchen ernsthaft, das zu vermeiden (lacht). Aber im Ernst: Es gibt sie nicht, dafür ist Jazz, speziell der Swing, den wir spielen, eine viel zu lebendige Musik. Kein Konzert ist wie das andere, Improvisationen sind das Salz in der Suppe. So kommt es, dass wir auch Stücke, die wir schon oft gespielt haben, immer wieder neu erleben.
Über Auftrittsgelegenheiten können Sie sich wohl nicht beklagen?
Hopkins: Keinesfalls! Seit meinen professionellen Anfängen vor 20 Jahren werden es wohl an die 3000 Konzerte gewesen sein, die ich absolviert habe. Aber meine Leidenschaft gilt halt der Swing-Musik, und ich genieße jedes Konzert.
Was dürfen die Kemnade-Besucher diesmal erwarten?
Hopkins: Im Mittelpunkt unseres Programms stehen die Songs der aktuellen Echoes-of-Swing-CD „Dancing“, aber als kreatives Quartett machen wir auch vor Eigenkompositionen und Klassikbearbeitungen nicht Halt. Und auch nicht vor lateinamerikanischen Grooves. Grundsätzlich geht es ja darum, der klassischen Jazz-Ära ein modern interpretiertes Echo entgegenzusetzen.
Infos zu den Konzerten
„Echoes of Swing“ sind Chris Hopkins (p, sax), Colin T. Dawson (tp, voc), Bernd Lhotzky (p) und Oliver Mewes (dr). Die Konzerte finden am Mittwoch und Donnerstag (25./26.5.) in der Wasserburg Kemnade, An der Kemnade 10 (HAT) statt.
Konzertbeginn jeweils 20 Uhr, der Eintritt beträgt 25/erm. 15 Euro.
Nach wie vor gilt, den Staub von der Tradition zu pusten?
Hopkins: Dafür sorgen wir unter anderem mit speziellen Arrangements. Wer hat schon mal den eher hektischen „Charleston“ als verblüffenden Jazz-Waltz oder eine Barocke Bach’sche Gavotte als wilden „Sturz-Bach“ verwandelt gehört?