Dass die Bochumer Symphoniker nicht an der Klassik kleben, sondern offen für Grenzüberschreitungen sind, dürfte sich herumgesprochen habe. Zuletzt war das mal wieder bei den zwei lange ausverkaufte Konzerten im Schauspielhaus zu erleben. Beide Male gab’s standing ovations, beide Male ein Publikum, das mitgeswingt und -geklatscht hat. Die Rede ist von den „BoSy meets Jazz“-Abenden mit dem Orchester und dem Posaunisten Nils Landgren.
Die Programmpunkte reichten von schwedischer Volksmusik über Randy Crawford-Songs bis hin zu „Moonshadow“ von Cat Stevens – der 1972er Pop-Klassiker war neu und überraschend arrangiert und wurde von Nils Landgren und seinem virtuosen Jazz-Trio mitreißend gespielt (Jan Lundgren, Klavier, Dieter Ilg, Bass, Wolfgang Haffner, Schlagzeug). Den BoSy und Steven Sloane war die Freude anzumerken, mit diesen Ausnahmemusikern zu spielen. Und jedem wurde schnell klar, dass die Musik als universales Verständigungsmittel gar keine Genre-Grenzen braucht, um ihre Wirkung zu entfalten.
Nun geht es weiter: Nächster Auftritt ist am Samstag (30.1.) beim WDR-Jazzfest in Münster, wo die CD „Some Other Time – A Tribute
To Leonard Bernstein“ vorgestellt wird, welche die Bosy und das Landgren-Quartett im vergangenen Herbst aufgenommen haben.