Bochum. . Nach zwei Brandstiftungen und einer Axt-Attacke auf Polizisten steht ein Hausbesitzer vor Gericht. Ihm drohen viele Jahre in der Psychiatrie.

Monatelang hatte ein Hauseigentümer in Langendreer große Angst in seiner Nachbarschaft verbreitet. Es geht nicht nur um Drohungen, Randale und Beleidigungen, sondern auch um schwere Brandstiftungen. Seit Mittwoch steht der 54-jährige Bergmann vor dem Landgericht. Ihm drohen viele Jahre nicht nur im Gefängnis, sondern auch in der forensischen Psychiatrie, weil er infolge langjähriger Alkoholsucht allgemeingefährlich sein soll.

Zweimal soll er seine 123 Jahre Doppelhaushälfte auf der Straße „Auf dem Helwe“ angezündet haben. In den Nächten des 27. September und 21. November 2015 hatte es dort gebrannt. Vor allem der erste Brand war verheerend. Mehr als 72 Feuerwehrkräfte kämpften darum, dass das Feuer nicht auf Nachbarhäuser übergriff. Das Brandhaus war nachher einsturzgefährdet. Die Nachbarn mussten die Nacht im Freien verbringen.

Nachbarn mit Säure-Attacke bedroht

Und es gibt weitere schwere Vorwürfe: Als die Polizei vor seiner Tür stand, weil er randaliert haben soll, habe er mehrfach mit der Axt durch das Türblatt geschlagen und eine mögliche Verletzung der Beamten in Kauf genommen. Außerdem stehen in der Anklage weitere kleine Brandstiftungen, ein vorsätzlich verursachter Autounfall unter Alkoholeinfluss auf dem Hustadtring mit drei beschädigten Pkw und 23.500 Euro Sachschaden sowie diverse Beleidigungen und Drohungen gegenüber Nachbarn. Demnach drohte er sogar, ihnen Säure ins Gesicht zu schütten.

Der Mann lebte seit 2013 allein in dem Haus, nachdem seine Frau und Mutter seiner Töchter ins Frauenhaus gezogen war. Zuletzt hatte er nach einem Ehestreit im Alkoholrausch einen Wohnzimmerschrank zerschlagen. „Weil ich meine Frau nicht schlagen wollte, habe ich den Schrank zerlegt.“ Fast alle Vorwürfe gibt er pauschal zu. Nur nicht den Brand im September.

Seit 35 Jahren ist er laut Anklage alkoholkrank. Auch auf der Zeche trank er. „Ich habe schon mal so getrunken, dass mich der Steiger nach Hause geschickt hat.“

Der Prozess wird fortgesetzt.