Bochum. . Ein Ex-Mitarbeiter der Knappschaft hatte insgesamt 18 000 Euro aus der Versichertenkasse veruntreut. Dafür wurde er zu Haft auf Bewährung verurteilt.

Mit kräftigen Geldspritzen wollte ein früherer Mitarbeiter der Bundesknappschaft seinen klammen Onkel in Ungarn finanziell aufpäppeln. Insgesamt rund 18 000 Euro zweigte der 31-Jährige heimlich ab. Dafür wurde er am Dienstag vom Amtsgericht Bochum wegen Untreue in neun Fällen zu 14 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Als Auflage muss er 100 Sozialstunden abarbeiten.

Der Dortmunder war im Tatzeitraum (Ende 2013 bis März 2015) als Leiharbeiter im Bomin-Haus an der Königsallee beschäftigt und bereitete Auszahlungen vor. Das nutze er immer wieder für private Zwecke aus. Sein Onkel, sagte er, habe Geld für Reparaturen an dessen Haus in Ungarn gebraucht. Ein vorheriger Kreditantrag sei abgelehnt worden. Der Richter: „Das ist nicht der Weg, den man gehen sollte, wenn man seinem Onkel helfen will.“ Der reuige Angeklagte stellte seine Veruntreuungen als „Verzweiflungstat“ hin.

Sohn verstrickte seine eigene Mutter in die Straftaten

Um den wahren Sinn der Buchungen zu verschleiern, überwies er die einzelnen Geldbeträge auf das Konto seiner Mutter (65). Sie hatte 2011 einen Schlaganfall erlitten und ihre Kontoangelegenheiten seitdem ihrem Sohn überlassen. Weil sie einen anderen Nachnamen hatte als er, sollte die Gaunerei nicht auffallen. Dieser Plan ging aber nicht auf. Nach einer internen Prüfung flog alles auf. Der Mitarbeiter wurde bei der Knappschaft gefeuert. 10 000 Euro hat der heute arbeitslose Mann schon zurückgezahlt. Der Rest muss noch folgen – mit Hilfe der Rente seiner Mutter.

Auch die Frau war angeklagt. Ihr Verfahren wurde aber eingestellt, weil sie offenbar nichts von den Machenschaften ihres Sohnes wusste.