Bochum. Der Bochumer Künstlerbund und der Kunstverein präsentieren sich erstmals mit einer gemeinsamen Ausstellung.
Erstmals präsentieren sich der Bochumer Künstlerbund (BKB) und der Kunstverein Bochum mit einer gemeinsamen Ausstellung im Haus Kemnade.
Unter dem Titel „Kemnade I“ sind Installationen, Objekte und Videos von acht BKB-Mitgliedern zu sehen. „Im Sommer wird die Reihe zu unserem 70-jährigen Bestehen mit den Präsentationen ,Kemnade II-IV’ mit weiteren BKB-Künstlern fortgesetzt“, so BKB-Vorsitzende Doris Kirschner-Hamer. Die gezeigten Arbeiten sind so unterschiedlich wie die Künstler/innen, die sie schufen: In seinem interaktiven „Arbeitsplatz für einen Schwarzzeichner und einen Anspitzer“ fordert Werner Block die Besucher auf, Papier mit einem Bleistift schwarz zu malen: eine Soziale Plastik im Beuys’schen Sinne, wenn auch en miniatur.
Kunst-Objekt auf „Nebenwegen“
Von Gisbert Danberg gibt es Computer-Animationen und Digitale Skulpturen zu sehen; hier grüßt die Op-Art von Ferne. Engels & Krämer zeigen in ihrem poetisch-abgründigen Video „Regata Nera“ eine schaukelnde, nächtliche Gondelfahrt über Venedigs Kanäle. Und Angelika Herker verspieltes Raumgebilde „Über Wasser/unter Wasser“ thematisiert das Verhältnis von Mensch und Natur.
Doris Kirschner-Hamer zeigt neun Objekte auf „Nebenwegen“: Fundstücke werden zu Mini-Plastiken arrangiert, die sich mit Tod, Gewalt und Verlust auseinandersetzen. Die Spiegel-Installationen von Klaus Nixdorf fügen sich kaleidoskopisch zu Bildern und Mustern zusammen. Die Bewegung des Betrachters verändert die Betrachtung der Kunstwerke, die sich selbst zu verändern scheinen. Solmund Rita Schnell beschäftigt sich in einem Feder-Objekt mit dem Reisen. Und fünf Wand-Werke von Birgitta Weiss zeigen Strukturen auf, hinter und mit Plexiglas.
Blick in den Kunstverein
So vermittelt sich ein nie gedrängter, immer abwechslungsreicher Blick auf acht individuelle Positionen zeitgenössischer Kunst made in Bochum.
Vernissage am Sonntag
Am Sonntag (8.5.) werden die Ausstellungen „Kemnade l“ (zu sehen bis 29. Mai) und „Frederik Kochbeck – Under Pressure“ (bis 19. Juni) im Haus Kemnade, An der Kemnade 10 (HAT) mit einer gemeinsamen Vernissage um 11 Uhr eröffnet.
Öffnungszeiten: Do-So., 12-18 Uhr, Pfingstmontag geöffnet. Eintritt frei.
Im Raum des Kunstvereins gleich nebenan ist ein Objekt namens „Under Pressure“ von Frederik Kochbeck der Star. Es ist nicht nur überraschend, vielmehr überrumpelnd - weswegen hier nicht zu viel verraten werden soll. Nur soviel: die raumgreifende Arbeit setzt ein nachgerade „lebendiges“, bewegtes Zeichen. Ironie, ein pointierter Blick, und die gelungene technisch-künstlerische Intervention im historischen Raum mit den Eichendielen gerinnen zu einem Moment der Irritation.